Bregenz

Angelika Sanli: Vom Schatten der Depression zur Kraft der Hoffnung

Nach ihrer schweren Depression teilt die 61-jährige Angelika Sanli aus Hard ihre bewegende Geschichte und setzt sich für mentale Gesundheit in Bregenz ein – vom Schatten ins Licht!

In der Gemeinde Hard hat Angelika Sanli, eine 61-jährige ehemalige Betroffene, offen über ihre Erfahrungen mit Depressionen gesprochen. Ihr Schicksal hat sie in die Beratungsstelle Omnibus geführt, wo sie nun ehrenamtlich tätig ist. Sanlis Geschichte spiegelt die Herausforderungen wider, denen viele Menschen gegenüberstehen, besonders in einer Zeit, in der psychische Gesundheit zunehmend in den Fokus rückt. Der 10. Oktober, der internationale Tag der seelischen Gesundheit, erinnert uns daran, dass psychische Erkrankungen weit verbreitet sind, jedoch oft stigmatisiert werden.

Sanli, die in der Vergangenheit nie über psychische Probleme nachgedacht hatte, beschreibt, wie sie nach der Scheidung von ihrem Ehemann im Alter von 44 Jahren in eine tiefe Krise geriet. Ihr Exmann, der eine deutlich jüngere Partnerin bekam, brachte sie ins Wanken. "Ich dachte, es könnte nur eine Phase sein," berichtet sie im Rückblick. Vier Jahre später, mit 48 Jahren, kam die Depression, die sie ernsthaft in ihrer Existenz bedrohte.

Die Herausforderung der Depression

„Ich lag nur noch da und wollte nicht mehr aufstehen“, erinnert sich Sanli. Diese Worte verdeutlichen die überwältigende Schwere ihrer Erkrankung. Die Verantwortung für ihre Familie und ihren Job wurde für sie unerträglich. Es war ihre Schwester, die den entscheidenden Schritt einleitete und sie dazu brachte, sich in eine stationäre Behandlung im Landeskrankenhaus Rankweil einweisen zu lassen. Diese Intervention war für Sanli lebenswichtig: „Meine Schwester hat mich wachgerüttelt. Sie wusste, dass ich Hilfe brauchte.“

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Nach drei Monaten stationärer Behandlung begann für Sanli ein langer Prozess des Heilens. Auch Jahre später, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, stellte sie sicher, dass sie weiterhin für ihre psychische Gesundheit sorgte. Sie nahm Antidepressiva und besuchte Selbsthilfegruppen, die für sie ein Ort des Austauschs und der Unterstützung wurden. „Das viele Reden mit anderen, die dasselbe durchgemacht haben, hat mir unglaublich geholfen“, erklärt sie. Auch das wöchentliche Wanderangebot, das von der sozialpsychiatrischen Einrichtung Promente organisiert wird, war Teil ihrer Heilung.

Fünfzehn Jahre nach ihrer schwersten Krise, erkannte ein Mitarbeiter der Einrichtung: „Jetzt bist du wieder gesund, Angelika.“ Diese Worte waren ein Meilenstein in ihrem Heilungsprozess. Sanli fühlte sich bereit, ihr Leben zurückzugewinnen und sich wieder unter Menschen zu begeben.

Zurück zum Leben und die Freude am Tanzen

Heute bespricht sie stolz, wie sie das Tanzen für sich wiederentdeckt hat. Zusammen mit einer Freundin unternimmt sie regelmäßig neue Schritte auf der Tanzfläche. „Ich fühle mich wieder unternehmungslustig und glücklich“, sagt sie mit einem Lächeln. Die enge Bindung zu ihren vier Söhnen und vier Töchtern gibt ihr zusätzliche Kraft und innere Zufriedenheit.

Durch ihre Offenheit über die bewältigten Herausforderungen möchte Sanli anderen Betroffenen Mut machen. "Es wird besser", wiederholt sie, „man muss nur durchhalten und darauf vertrauen, dass es einen Weg aus der Dunkelheit gibt.“ Dieser positive Ausblick und ihre aktive Rolle in der Unterstützungsstelle Omnibus zeigen, wie wichtig es ist, über psychische Gesundheit zu sprechen und anderen zu helfen, die Ähnliches erleben.

Für mehr Informationen über psychische Gesundheit und die Angebote in Vorarlberg finden Sie zusätzliche Informationen auf www.vol.at.


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Quelle
vol.at

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