Am Sonntagabend neigt sich die 78. Bregenzer Festspielsaison dem Ende zu, und die Zahlen sprechen für sich: Voraussichtlich werden rund 274.000 Besucher:innen die Veranstaltung am Bodensee besuchten. Diese Saison markiert das letzte Jahr unter der Leitung von Intendantin Elisabeth Sobotka. Mit über 80 Veranstaltungen innerhalb von fünf Wochen hat das Festival erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es ein Magnet für Kulturbegeisterte ist.
Ein Festival der Höhepunkte
Das Highlight der Saison war mit Sicherheit die Inszenierung von Der Freischütz durch den Regisseur Philipp Stölzl. Diese romantische Oper von Carl Maria von Weber debütierte auf der Seebühne und begeisterte das Publikum. Bis Sonntag, dem letzten Festspieltag, wird erwartet, dass die Aufführung in insgesamt 28 Vorstellungen etwa 198.655 Menschen angezogen hat. Tatsächlich war jede Vorstellung ausverkauft, was die Beliebtheit und Anziehungskraft dieser Oper unterstreicht.
Vielfältiges Programm und hohe Auslastung
Die Festspiele haben nicht nur mit der Seebühne viele Zuschauer:innen angezogen. Auch die Oper im Festspielhaus, die Inszenierung von Gioachino Rossinis Tancredi, verzeichnete eine hohe Nachfrage. An drei Aufführungen kamen insgesamt 4.543 Besucher:innen, was einer nahezu vollständigen Auslastung von 99 Prozent entspricht. Weiterhin war die Werkstattbühne Schauplatz spannender Uraufführungen, darunter das Musiktheater Unmögliche Verbindung, das 1.053 Zuschauer:innen anlockte.
Junge Talente und Innovationen
Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch das Opernstudio, das im Theater am Kornmarkt stattfand. Diese letzte Produktion, Der Ehevertrag | Gianni Schicchi, unter der Regie von Brigitte Fassbaender, war ein weiterer Publikumsfluss mit voraussichtlich 1.856 Besucher:innen. Die Junge Festspiele belegten zudem die ungebrochene Begeisterung für die Kultur: Über 4.942 Kinder und Jugendliche nahmen an Veranstaltungen wie der Kinderoper Pinocchio teil.
Exklusivität und Zugang zu Kultur
Die Bregenzer Festspiele engagieren sich stark dafür, auch jüngeren Generationen Zugang zu hochwertiger Kultur zu bieten. Die Führungen über die Seebühne und die Einführungsvorträge zogen insgesamt 31.331 Personen an, was die Wissbegierde und das starke Interesse an den Kulturangeboten in Bregenz widerspiegelt.
Vorfreude auf die nächste Saison
Die 79. Bregenzer Festspiele werden am 16. Juli 2025 beginnen, mit der Eröffnung von Œdipe von George Enescu im Festspielhaus. Der Vorverkauf für diese Festspielsaison wird am 1. Oktober 2024 starten. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Intendantin Lilli Paasikivi die Tradition fortsetzen und gleichzeitig frische Impulse setzen wird.
Das kulturelle Erbe der Bregenzer Festspiele
Die Bregenzer Festspiele sind mehr als nur ein Sommerfestival; sie sind ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Österreichs. Durch die Kombination von traditionellem Opernrepertoire und innovativen neuen Produktionen setzen sie Maßstäbe. Die eindrucksvolle Zahl der Besucher:innen zeigt, dass das Interesse an der darstellenden Kunst ungebrochen ist und dass solche Veranstaltungen unabdingbar sind für eine lebendige Kulturszene, die alle Generationen anspricht.