Die Landtagswahl in Vorarlberg bringe wesentliche Veränderungen mit sich, insbesondere in den Bezirken der Region. Bei der letzten Wahl 2019 wurden insgesamt 36 Sitze im Vorarlberger Landtag vergeben, wobei jeder Verwaltungsbezirk eine bestimmte Anzahl an Mandaten basierend auf seiner Bevölkerungszahl erhält. Im Bezirk Bregenz, der mit 12 Mandaten die meisten Sitze hat, wurden 56.277 Stimmen abgegeben, was zu einer sogenannten Wahlzahl führte. Diese Zahl, die für die Berechnung der Mandate entscheidend ist, wurde erzielt, indem die Anzahl der gültigen Stimmen durch die Anzahl der Mandate plus eins geteilt wurde. Daraus ergibt sich eine Wahlzahl von 4.329. Die ÖVP konnte damit drei Grundmandate für sich sichern.
Das zweite Ermittlungsverfahren spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die so genannten Restmandate zu vergeben. Hierbei bleiben alle Stimmen und Mandate, die nach der ersten Verteilung nicht verwendet wurden, nicht ungenutzt. Diese kommen in die Landesebene, wo Parteien ihre verbleibenden Stimmen in einen Pool von Reststimmen einbringen. So konnte die SPÖ 2019 überraschend drei Restmandate gewinnen, obwohl sie in den Bezirken nur ein Grundmandat im Bezirk Bregenz errang, während die ÖVP insgesamt besser abschnitt, aber vorwiegend in den Bezirken ihre Sitze fiel.
Die Herausforderung für kleinere Parteien in Bludenz
Im Bezirk Bludenz ist die Verteilung der Mandate für kleinere Parteien besonders herausfordernd. Der Bezirk hat nur sechs Mandate, und die Stimmen, die für ein Grundmandat nötig sind, sind dort relativ hoch. Beispielsweise kostete ein Grundmandat in Bludenz 2019 4.144 Stimmen, was im Vergleich zu anderen Bezirken, wie Dornbirn mit nur 3.852 Stimmen, deutlich teurer ist. Dies macht es für die Grünen und NEOS – Parteien, die in ländlichen Gebieten oft schwächer abschneiden – sehr schwierig, Grundmandate zu gewinnen. Tatsächlich schafften die Grünen in Bludenz 2019 kein Grundmandat, da sie lediglich 3.850 Stimmen erzielten und erst im zweiten Verfahren diese Stimmen verwerten konnten.
Die FPÖ zeigt sich hingegen in Bludenz stärker, doch auch sie steht vor Schwierigkeiten. Bei den letzten Wahlen war Bludenz der zweitstärkste Bezirk der FPÖ, jedoch ist es mehr als unwahrscheinlich, dass sie ein zweites Grundmandat gewinnen können. In der vergangenen Wahl konnte die FPÖ nur mit einem knappen Vorsprung ihr erstes Grundmandat sichern und wird bei der kommenden Wahl ihren Stimmenanteil deutlich steigern müssen, um erneut ein zweites Mandat zu ergattern.
In der ersten Phase der Mandatsverteilung erhalten größere Parteien wie die ÖVP den Großteil ihrer Mandate in den Bezirken. Dies führt dazu, dass nur wenige Reststimmen für die zweite Verteilung übrig bleiben, was für kleinere Parteien die Chancen schmälert. Daher ist die Möglichkeit, dass kleinere Parteien, wie die SPÖ, durch die Restmandate profitieren, entscheidend für ihre strategische Planung. Insbesondere in Bludenz, wo sie Umfragen zufolge möglicherweise mehr Stimmen sammeln könnten, könnte dies eine Chance darstellen.
Für eine tiefere Analyse dieser Wahlmechanismen und der anstehenden Ergebnisse ist es hilfreich, die Stimmenverteilung und die Reaktionen der Parteien zu beobachten. Der Artikel von vorarlberg.orf.at bietet umfassende Informationen und Einsichten in diesen komplexen Prozess der Mandatsvergabe im Vorarlberger Landtag.
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