Das Ende der KIM-Verordnung, das strenge Regelwerk zur Immobilienkreditvergabe, wird in der Bauwirtschaft mit großer Erleichterung aufgenommen. Wirtschaftsforscher Markus Klien vom WIFO erklärte, dass die Verordnung die Kreditvergabe durch hohe Zinsen bereits gedämpft hatte und einen zusätzlichen Rückgang des Kreditvolumens von rund 25 Prozent verschärfte. „Der Rückgang beim Kreditvolumen war wirklich brutal“, sagt Klien und merkt an, dass die erhoffte Belebung am Wohnimmobilienmarkt nun durch das Auslaufen der Verordnung und gleichzeitig sinkende Zinsen gefördert wird. „Unsere Meinung war damals schon, dass die Verordnung der Bauwirtschaft einen zusätzlichen Dämpfer verpasst“, so Klien.
Die Bauwirtschaft in Vorarlberg zeigt sich optimistisch, nachdem klar ist, dass die KIM-Verordnung Mitte 2025 ausläuft. Hilmar Müller, Geschäftsführer der Sparte Bau in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, spricht von einer positiven Wende: „Wir sind froh darüber, dass sie weg ist. Wir glauben auch, dass es der Bauwirtschaft gut tun wird.“ Diese Meinung wird von zahlreichen Vertretern der Immobilienbranche geteilt, die die strengen Vorgaben als hinderlich für den Wohnbau empfinden und eine Erholung des Sektors als „nur eine Frage der Zeit“ sehen, wie Klien betont. Damit wird Eigentum damit definitiv wieder leistbarer. Wie die SN berichteten, erwartet Klien, dass die sinkenden Zinsen und das Ende der KIM-Verordnung eine Kette von positiven Entwicklungen in Gang setzen werden, die mittelfristig zu einer Belebung führen wird.
Regeln und Konsequenzen
Die KIM-Verordnung war 2022 zum Schutz der Kreditnehmer gegen Überschuldung und Zahlungsausfälle eingeführt worden, wobei ein Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent und eine maximale Rückzahlungsrate von 40 Prozent gefordert wurden. Diese Vorgaben hatten jedoch die Nachfrage nach Krediten stark gedämpft, was sich kontraproduktiv auf den Immobilienmarkt ausgewirkt hat. Auch die Gewerkschaft Bau-Holz äußerte sich positiv über das Ende der Regelung und bezeichnete es als „richtige Entscheidung“. Positive Reaktionen kamen auch von Projektentwicklern und der politischen Seite, die in dieser Maßnahme einen wichtigen Schritt für die Bauwirtschaft sehen. Das ORF berichtete, dass Land und Gemeinden jedoch weitere Anpassungen an den Bau- und Raumplanungsvorschriften vornehmen sollten, um die gewünschten Effekte voll auszuschöpfen.
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