Keuchhusten: Anstieg der Fälle in Vorarlberg
Die Anzahl der Keuchhustenfälle in Vorarlberg nimmt weiter zu, wie Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher berichtet. Bisher wurden in diesem Jahr bereits 216 Fälle registriert, verglichen mit 27 Fällen im gesamten Vorjahr. Diese Zunahme erstreckt sich auf ganz Österreich und markiert einen historischen Höchststand. Grabher führt den Anstieg auf die verringerte Anzahl von Impfungen zurück, insbesondere bei Kindern, die im Vergleich zur Zeit vor der Covid-19-Pandemie um etwa zehn Prozent gesunken sind.
Antikörperwirkung und Symptome
Keuchhusten, medizinisch als Pertussis bekannt, ist eine hochansteckende Infektionskrankheit der Atemwege. Sie verursacht schwere Hustenanfälle, die sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen auftreten können. Diese Anfälle können so intensiv sein, dass sie zum Erbrechen führen. Besonders für Kleinkinder und Säuglinge kann Keuchhusten gefährlich sein und zu wochenlangen Beschwerden führen. Obwohl die Krankheit in der Regel von selbst abheilt, besteht das Risiko erneuter Infektionen, da die gebildeten Antikörper keine langanhaltende Immunität bieten. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Auffrischungsimpfung erforderlich, alle zehn Jahre für die allgemeine Bevölkerung und alle fünf Jahre für Personen über 60 Jahre.
Unterdiagnostizierte Fälle
Grabher geht davon aus, dass die tatsächliche Anzahl von Keuchhustenfällen weit höher ist als die offiziell gemeldeten Fälle. Viele Menschen könnten zwar anhaltend husten, aber aus verschiedenen Gründen keinen Arzt aufsuchen. Dies führt zu einer Unterdiagnose und erhöht das Risiko einer weiteren Verbreitung der Krankheit. Eine verstärkte Aufklärung über die Symptome und die Bedeutung von Impfungen könnte dazu beitragen, die Dunkelziffer zu verringern und die Bevölkerung besser zu schützen.