
In Österreich haben die Behörden kürzlich ein bedeutendes Waffenlager entdeckt, das eng mit der rechtsextremen Szene verknüpft ist. Der Vorfall ereignete sich am 17. Februar während einer Verkehrskontrolle bei der Inspektion Scheibbs, bei der ein 30-jähriger Mann, der offenbar durch Suchtmittel beeinträchtigt war, ins Visier der Polizei geriet. Bei einer nachfolgenden Durchsuchung seiner Wohnadresse stießen die Ermittler nicht nur auf geringe Mengen Drogen, sondern auch auf zahlreiche Waffen und NS-Devotionalien. Dies berichtet die Kleine Zeitung.
Besonders alarmierend ist die Sicherstellung eines funktionsfähigen Maschinengewehrs des Typs MG 53 samt Zubehör, sieben Kisten Munition sowie illegale Waffen, einschließlich einer gekürzten Doppellaufflinte und einer Pumpgun. Darüber hinaus fanden die Beamten auch ein halbautomatisches Kleinkalibergewehr, mehrere Sorten von Munition, darunter verbotene Expansivmunition, sowie eine Vielzahl an NS-Devotionalien wie Symbole, Embleme und diverse Schriftstücke.
Rechtsextreme Vernetzung und umfangreiche Funde
Der Vorfall reiht sich in eine größere Offensive der Polizei gegen die rechtsextreme Szene in Österreich ein. Laut Berichten vom Tagesspiegel wurden in den letzten Ermittlungen in Oberösterreich und Niederösterreich über 70 Langwaffen sichergestellt, darunter auch Maschinenpistolen. Auch rund 100 Pistolen und mehr als 400 teils schussbereite Signalwaffen wurden beschlagnahmt. Die Gesamtzahl der sichergestellten Munition übersteigt 10.000 Schuss in verschiedenen Kalibern, zusätzlich kommen etwa 1.000 Waffenteile hinzu, die zur Herstellung von 500 weiteren Pistolen geeignet sein sollen.
Die Behörden führten die Ermittlungen aufgrund der Expansionspläne der Rockergruppe „Bandidos“ in Österreich durch. In dieser vom Bundeskriminalamt überwachten Operation wurden insgesamt zehn Verdächtige festgenommen, darunter eine hochrangige Führungspersönlichkeit einer ehemaligen Neonazi-Gruppe. Justizministerin Alma Zadic bezeichnete die Sicherstellung dieser Waffen als alarmierend und wies darauf hin, dass die Verdächtigen konspirativ agieren und zu den Vorwürfen schweigen.
Zukünftige Maßnahmen und Ermittlungen
Die Entdeckungen in Scheibbs haben zur Einleitung umfangreicher Ermittlungen geführt. Gegen den 30-jährigen Benannten wurde vorläufig ein Waffenverbot verhängt, und es erfolgten Anzeigen an die Staatsanwaltschaft St. Pölten sowie die Bezirkshauptmannschaft Scheibbs. Zudem wird gegen weitere Verdächtige ermittelt, die in Verbindung mit dem Beschuldigten stehen. Bereits im Jahr 2022 wurden in der rechtsextremen Szene 660 Ermittlungsverfahren eingeleitet, mit 100 Hausdurchsuchungen und 37 Festnahmen. Die Ermittlungen zeigen eine besorgniserregende Professionalisierung und eine bessere internationale Vernetzung innerhalb dieser Gruppen.
Die Vielzahl der entdeckten Waffen und NS-Devotionalien deutet auf eine ernstzunehmende Bedrohung hin, die von den Behörden weiterhin intensiv beobachtet wird. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Sicherheitsbehörden wird als entscheidend erachtet, um rechtsextreme Aktivitäten in der Zukunft effektiv zu bekämpfen und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
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