
Am 6. April 2025 kündigte Mobilitätsminister Peter Hanke neue Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im ersten Bezirk Wiens an. Diese Entscheidung wird als ein wichtiger Fortschritt für die Lebensqualität in der Inneren Stadt gewertet. Die SPÖ Innere Stadt begrüßte die Initiative, die unter der Führung von Bürgermeister Michael Ludwig und Stadträtin Ulli Sima entstanden ist. Hanke betonte, dass die vorherige Ministerin Leonore Gewessler über Jahre hinweg notwendige Projekte nicht freigegeben hatte, was einen Stillstand in der Verkehrspolitik zur Folge hatte.
Zu den geplanten Maßnahmen gehören bedeutende Änderungen, die die Verkehrssituation im ersten Bezirk erheblich verbessern sollen. Eine Zufahrtsbeschränkung mit automatischer Kennzeichenerfassung soll entlang des Rings eingeführt werden. Darüber hinaus wird mehr Platz für Fußgänger:innen geschaffen, was durch barrierefreie Wege und neue, begrünete Grätzltreffpunkte ergänzt wird. Zudem sind ein Ausbau der Citybus-Linien sowie verbesserte Parkmöglichkeiten für Anwohner:innen vorgesehen. Die klare Garagenführung für Besucher:innen soll ebenfalls zur Entlastung der Straßen beitragen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Verkehrspolitik in Wien steht vor der Herausforderung, von einer autozentrierten zu einer menschengerechten Mobilität zu wechseln. Fast 90 % der Wiener*innen sind der Meinung, dass das Leben ohne eigenes Auto gut zu bewältigen ist. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die CO2-Emissionen des Verkehrs um 50 % und bis 2040 um 100 % zu reduzieren. Diese ehrgeizigen Ziele gehen Hand in Hand mit der Smart City Strategie, die auch die Förderung von aktiver Mobilität und sicheren Wegen für Fußgänger und Radfahrer vorsieht.
Wien hat bereits die geringsten CO2-Emissionen pro Kopf im Straßenverkehr in Österreich. Dennoch ist die Notwendigkeit einer Transformation eindeutig, da der Pkw-Bestand pro Einwohner*in ein Drittel unter dem österreichischen Durchschnitt liegt. Die Motorisierungsrate in Wien hat seit 2005 abgenommen, was jedoch nicht bedeutet, dass die Herausforderung kleiner geworden ist. Immer noch stammen 43 % der Treibhausgasemissionen in der Stadt aus dem Verkehrsbereich, wobei mehr als die Hälfte davon auf Pkw-Fahrten zurückzuführen ist.
Maßnahmen zur Erreichung der nicht nur klimatischen Ziele
Um die Klimaziele bis 2040 zu erreichen, hat Wien zahlreiche Maßnahmen formuliert. Dazu gehören Parkraummanagement, die Förderung von Car-Sharing und Ridepooling, sowie der Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Rahmen der Verkehrsberuhigung sollen bis 2025 25.000 neue Stadtbäume in den Straßenraum gepflanzt werden, um die Aufenthaltsqualität durch Begrünung zu erhöhen. Auch eine Radwegeoffensive ist Teil des Plans, um ein sicheres und lückenloses Radverkehrsnetz zu schaffen.
Das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ soll dazu beitragen, dass alle notwendigen Dienstleistungen in kurzer Distanz zu erreichen sind. Die Stadt verfolgt eine Neugestaltung des Straßenraums, wobei besonderer Wert auf Sicherheit, Alltagstauglichkeit und soziale Inklusion gelegt wird. Außerdem ist ein Umstieg auf CO2-freie Antriebe für Fahrzeuge vorgesehen, um die Umweltbelastung weiter zu verringern.
Georg Niedermühlbichler, der SPÖ Parteivorsitzende der Inneren Stadt, kritisierte die Untätigkeit der früheren Bundesregierung und sah die neuen Maßnahmen als Schritt in die richtige Richtung. Lucia Grabetz, die stellvertretende Bezirksvorsteherin, betonte das Ziel, für jedes Grätzl einen neuen begrünten Platz zu schaffen. Dies würde zur nachhaltigen und lebendigen Gestaltung des Stadtzentrums für alle Generationen beitragen.
Für eine langfristige Veränderung ist es entscheidend, dass die Rahmenbedingungen auf Bundesebene angepasst werden. Hierzu zählen unter anderem Reformen der Straßenverkehrsordnung und die Entwicklung von rechtlichen Grundlagen für neue Mobilitätsservices. Nur so kann sichergestellt werden, dass die ambitionierten Klimaziele der Stadt auch tatsächlich erreicht werden.
Insgesamt zeigt die Verkehrsberuhigung im ersten Bezirk, wie wichtig es ist, den öffentlichen Raum menschenfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig die Klimaziele im Blick zu behalten. Die Stadt Wien ist auf einem guten Weg, die Mobilität nachhaltig zu revolutionieren und ein lebenswerteres Umfeld zu schaffen.
Für weitere Informationen über die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung lesen Sie bitte hier: ots.at, sowie über die klima- und mobilitätspolitischen Strategien auf wien.gv.at und die Smart City Strategien auf wien.gv.at.
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