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Der tragische "Fall Leon" zieht weite Kreise in Österreich. Florian Apler, ein 40-jähriger Fitnesstrainer, saß 522 Tage unschuldig in einem Innsbrucker Gefängnis. Der Vorwurf lautete, er habe seinen schwerbehinderten Sohn Leon (6) in einen Fluss gestoßen und danach einen Raubüberfall inszeniert. Apler, der stets seine Unschuld beteuert hatte, wurde am 1. August 2024 von einem Gericht freigesprochen. In seinem Buch „Der Fall Leon“, das am 6. Februar 2025 veröffentlicht wird, deckt er nicht nur seine dramatischen Erfahrungen im Gefängnis auf, sondern kritisiert auch die österreichische Justiz scharf, wie von oe24 berichtet.
Im Gefängnis dokumentierte Apler verbale Angriffe und Drohungen und will mit seinem Buch auf „Mängel in der Polizeiarbeit und die skandalösen Methoden der Justiz“ hinweisen. Er konstatiert, bereits vorverurteilt worden zu sein: „Denn ich war bereits vorverurteilt als Mörder meines eigenen Kindes – von mehreren Gerichten bis hinauf zum Obersten Gerichtshof, von den meisten Medien und auch von vielen selbsternannten Richtern“, schreibt er im Vorwort. Zudem hat die Familie eine Belohnung von 30.000 Euro für Informationen über den wahren Täter ausgesetzt, der seit 871 Tagen auf freiem Fuß lebt, wie Bild berichtet.
Ein unverhoffter Ausblick nach der Folter im Knast
Apler plant, die Inhalte seines Buches öffentlich vorzustellen, am 31. Januar im Wiener Presseclub Concordia. Seine Hoffnung ist, dass die Veröffentlichung nicht nur seine Geschichte beleuchtet, sondern auch andere, jedoch unverstandene oder ignorierte Wahrheiten ans Licht bringt. „Eines Tages wird meine Tochter dieses Buch lesen, und sie wird mich fragen: ‚Papa, warum haben die das gemacht?‘ Und ich werde keine Antwort darauf wissen“, reflektiert Apler auf seiner Homepage. Sein Buch könnte somit ein Wendepunkt in der Aufarbeitung des Falls darstellen und neue Ermittlungen gegen den tatsächlichen Täter anstoßen.
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