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Im Jahr 2024 erlebte Österreich einen drastischen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Die Zahl stieg um alarmierende 29,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte mit 3.628 Fällen den höchsten Wert seit 2020, wie aktuelle Analysen von Dun & Bradstreet zeigen. Die Hauptfaktoren sind eine wirtschaftliche Rezession, hohe Inflation und die zunehmende Verschuldung, verstärkt durch das Ende staatlicher Hilfsmaßnahmen aus der Covid-19-Pandemie. Besonders getroffen wurden die Bundesländer Burgenland und Vorarlberg, die mit Insolvenzzuwächsen von 55 respektive 52 Prozent an die Spitze der negativen Statistik treten. Neben den großen Städten wie Wien, in der die Zahl der Insolvenzen um 26 Prozent gestiegen ist, zeigen sich auch in Salzburg und Steiermark alarmierende Trends.
Branchenspezifische Auswirkungen und Neugründungen
Die Immobilienbranche war die am stärksten betroffene Sektion mit einem Plus von 86 Prozent bei den Insolvenzen. Auch im Bereich der Herstellung nicht haltbarer Produkte (+78 Prozent) und Architekturbüros (+65 Prozent) gab es erhebliche Zuwächse. Der Einzelhandel meldete 549 Pleiten, während das Gastgewerbe 411 Fälle verzeichnete. Trotz dieser negativen Entwicklung wurden 2024 gleichzeitig 21.439 neue Unternehmen gegründet, was einem Zugewinn von 7 Prozent entspricht. Kärnten und Oberösterreich führten die Liste der Neugründungen an, gefolgt von Vorarlberg und Wien, während Burgenland eine bescheidenere Steigerung von nur 4 Prozent verzeichnen konnte, wie von APA-OTS berichtet.
Ebenfalls alarmierend ist die Situation in Deutschland, wo im dritten Quartal 2024 4.292 Insolvenzen registriert wurden, was einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt gab es in den ersten neun Monaten 12.311 Unternehmensinsolvenzen. Die höchsten Anstiege wurden in Hamburg (+51 Prozent), Niedersachsen (+37 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+32 Prozent) verzeichnet. Handwerksbetriebe waren am stärksten betroffen, gefolgt vom Großhandel und Unternehmensberatern. Diese Entwicklungen zeigen, dass auch in Deutschland die wirtschaftlichen Herausforderungen spürbar sind, mit beunruhigenden Trends, die weiterführende Maßnahmen fordern, wie von DNB berichtet.
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