UNO warnt: Südsudan droht neuer Bürgerkrieg und humanitäre Katastrophe!

Juba, Südsudan - Die Situation im Südsudan spitzt sich erneut zu. Nicholas Haysom, Leiter der UN-Mission im Südsudan, warnt vor einem flächendeckenden Ausbruch von Kampfhandlungen. Ein Rückfall in einen weitreichenden Konflikt scheint immer wahrscheinlicher. Dies steht im direkten Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und den Unterstützern des festgenommenen Vizepräsidenten Riek Machar, die bereits zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen führten.

Seit Anfang März 2025 sind aufgrund der wieder aufgeflammten Kämpfe rund 130.000 Menschen aus ihren Wohngebieten vertrieben worden. Die Gewaltausbrüche, die insbesondere im Nordosten des Landes verheerende Folgen haben, führten zu fast 200 Todesopfern innerhalb kürzester Zeit. Zudem erleichtert die verschlechterte Sicherheitslage die Ausbreitung von Cholera, der bereits 900 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Festnahme von Riek Machar

Die Festnahme Riek Machars, die zusammen mit seiner Frau Angelina Teny, der Innenministerin, stattfand, hat die fragile Lage weiter destabilisiert. Laut seiner Partei, dem SPLM/IO, hat dies den Friedensvertrag von 2018, der den fünfjährigen Bürgerkrieg beendete, zum Scheitern gebracht. Ein bewaffneter Konvoi drang in Machars Wohnsitz ein und entwaffnete seine Leibwächter, was in Juba zu hoher Anspannung führte.

Die internationale Gemeinschaft reagierte schnell auf die Entwicklungen. Die USA forderten die Freilassung Machars und äußerten besorgte Stimmen, auch die UN und die Afrikanische Union schlossen sich an. Haysom warnte, dass die „hart erkämpften Errungenschaften der letzten sieben Jahre“ verloren gehen könnten, sollte Südsudan in einen „Zustand des Krieges“ zurückfallen. Präsident Kiir versicherte, das Land niemals in einen Krieg zurückzuführen.

Humanitäre Krise und internationale Reaktion

Die humanitäre Notlage im Südsudan bleibt alarmierend. Rund 50% der Bevölkerung sind akut von Hunger bedroht – ein Umstand, der sich durch die Neuigkeiten weiter verschärfen könnte. Angesichts der prekären Situation hat die UNHCR prognostiziert, dass im Jahr 2024 über 4 Millionen Menschen von Vertreibung betroffen sein werden, darunter rund 2 Millionen Binnenflüchtlinge.

Korruption auf höchster politischer Ebene behindert zudem dringend benötigte humanitäre Hilfslieferungen. Die internationale Gemeinschaft hat die UN-Friedensmission verstärkt und Sanktionen gegen verantwortliche Akteure der Menschenrechtsverletzungen verhängt. In diesem Kontext wurden die diplomatischen Bemühungen zur Stabilisierung des Landes intensifiziert, nachdem die Spannungen durch den Konflikt im benachbarten Sudan erhöht wurden.

Die jüngsten Entwicklungen im Südsudan verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lösung und die Dringlichkeit, den Frieden im Land zu sichern. Die ernsten Bedenken um die Einhaltung des Friedensabkommens von 2018 und die weiterhin bestehenden ethnischen Spannungen müssen adressiert werden, um die wiederkehrenden Konflikte zu überwinden und eine humanitäre Katastrophe abzuwenden.

Kleine Zeitung berichtet, dass ein Wiederaufflammen des Konflikts nicht nur den Südsudan, sondern auch die gesamte Region destabilisieren könnte. Weitere Erklärungen zur Situation geben BBC und bpb.de, die auch auf die komplizierten Hintergründe dieses anhaltenden Konflikts eingehen.

Details
Vorfall Konflikt
Ursache Festnahme von Riek Machar, Eskalation der Kämpfe
Ort Juba, Südsudan
Verletzte 200
Festnahmen 2
Quellen