Im Schatten von Umweltkrisen und alarmierenden Statistiken fordert die NGO Greenpeace einen klaren Fokus auf den Klimaschutz in der kommenden Regierungsbildung. In einer aktuellen Stellungnahme erinnerten sie daran, dass zwischen 2000 und 2019 die österreichischen Treibhausgasemissionen nur um magere ein Prozent gesenkt wurden, während andere EU-Staaten im gleichen Zeitraum eine Reduzierung von einem Fünftel erreicht haben. Dies geschah in einer Ära, in der die Umweltagenden im Landwirtschaftsministerium untergraben wurden. „Die Abschaffung eines eigenständigen Klimaschutzministeriums wäre fatal“, so Lukas Hammer, der Umweltsprecher der Grünen, in Bezug auf diese besorgniserregende Entwicklung. Der Kampf für den Klimaschutz müsse für jede künftige Bundesregierung oberste Priorität haben, nicht als Anhängsel der Landwirtschaft betrachtet werden, wie es die Vergangenheit zeigt.
Kritik an der Landwirtschaftspolitik und alarmierende Emissionen
Das Thema emissionsproduzierende Aktivitäten wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments sind in der EU im Jahr 2019 etwa 77,01 Prozent der Treibhausgasemissionen dem Energiesektor zugeordnet, wobei der Transport einen erheblichen Teil ausmacht. Der landwirtschaftliche Sektor schlägt mit 10,55 Prozent zu Buche, ein Hinweis darauf, dass auch hier Änderungen dringend erforderlich sind, um die Klimaerwärmung zu stoppen. Der Internationale Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) macht menschliche Aktivitäten, wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung, für einen Temperaturanstieg von 1,1 °C seit Beginn des 20. Jahrhunderts verantwortlich, was für die Erde alarmierend ist.
Aus Sicht des WWF sind ebenfalls grundlegende Reformen nötig, insbesondere anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember. Dabei wird auf die beunruhigende Tatsache hingewiesen, dass Österreich pro Minute über 80 Quadratmeter fruchtbaren Bodens verliert. „Wer dieses Problem ignoriert, handelt fahrlässig“, warnt Simon Pories, WWF-Bodenschutzsprecher, und hebt die entscheidenden wirtschaftlichen Folgekosten hervor. Eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch sowie eine umfassende Naturschutz-Offensive seien demnach unabdingbar, um die dramatischen Verluste unserer Ressourcen nachhaltig zu bekämpfen.