Der umstrittene EU-Mercosur-Handelspakt steht kurz vor dem Abschluss, aber die Kritik an diesem Abkommen wird immer lauter. Greenpeace hat erneut vehement gegen den Deal protestiert, der die Natur und die österreichische Landwirtschaft gefährden könnte. Der Organisation zufolge bringt der Pakt massive Gewinne für große Konzerne, während er gleichzeitig zu einer erhöhten Zerstörung der Umwelt, insbesondere des Amazonas, führen würde. Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace, erklärte: „Weder der Amazonas noch unsere Bäuerinnen und Bauern dürfen am Altar des Freihandels geopfert werden.” Nachdem die Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur fast abgeschlossen sind, steht nun eine Abstimmung der EU-Staaten bevor. In Ländern wie Frankreich, Polen und Österreich gibt es bereits klare ablehnende Stimmen gegen das Abkommen, wie auch die Umfrageergebnisse von Integral zeigen, die besagen, dass 87 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher dagegen sind. Dies berichtet APA-OTS.
Widersprüchliche Ansichten über den Pakt
Trotz der heftigen Kritik meldet sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Wort und bezeichnet das Abkommen als die "größte Handels- und Investitionspartnerschaft, die die Welt je gesehen hat". Am Freitag wird in Montevideo, beim Mercosur-Gipfel, eine endgültige Entscheidung in den Freihandelsverhandlungen erwartet. Von der Leyen unterstreicht die Bedeutung einer gemeinsamen Wirtschaftszone mit 700 Millionen Menschen, die durch die Abschaffung von Zöllen vorteilhaft für beide Regionen sein soll. Jedoch stehen viele EU-Staaten dem Vorhaben skeptisch gegenüber, was zu landesweiten Protesten führt, insbesondere in Frankreich und Belgien, wo Landwirte um ihre Zukunft fürchten. Auch der Deutsche Bauernverband hat jüngst einen Stopp der Verhandlungen gefordert und warnt vor Rückgängen der Qualitätsstandards. Diese kritischen Stimmen bekräftigen die Bedenken, dass das Abkommen die ökologischen Standards gefährdet und die Abholzung im Amazonas anheizen könnte, wie ZEIT berichtet.