
Rund 2000 Kinder in der Ukraine leben aktuell ohne elterliche Fürsorge, bedingt durch den andauernden Krieg. Laut SOS-Kinderdorf entwickeln einige dieser Kinder Sprachprobleme, während andere sogar ganz aufgehört haben zu sprechen. Die ständige Angst vor Explosionen und lauten Geräuschen prägt ihren Alltag, insbesondere im Osten des Landes, wo der Bedarf an Stabilität und Sicherheit besonders hoch ist.
Die Organisation bietet dringend benötigte psychologische und psychosoziale Unterstützung an, einschließlich Sprachtherapien. Christian Rudisch, der Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf, betont die weitreichenden Auswirkungen des Krieges, die auch Kinder in Österreich betreffen, etwa in Form von Angststörungen und trüben Zukunftsperspektiven. Seit 2003 ist die Organisation in der Ukraine aktiv und hat bereits über 416.000 Menschen unterstützt.
Psychische Gesundheit im Fokus
Die mentale Gesundheit der Kinder steht im Mittelpunkt der Bemühungen. Viele von ihnen mussten unter Lebensgefahr flüchten oder haben in Kellern ausgeharrt, während Bomben fielen. Diese Erlebnisse hinterlassen tiefe seelische Wunden. Häufige psychische Störungen, wie posttraumatische Belastungsstörungen und Depressionen, betreffen viele Kinder, wie SOS-Kinderdörfer dokumentieren. Symptome reichen von Angstzuständen über Schlafstörungen bis hin zu Albträumen und Aufmerksamkeitsdefiziten.
Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn des aktuellen Konflikts, haben die SOS-Kinderdörfer in der Ukraine über 273.000 Menschen Hilfe geleistet, darunter mehr als 17.000 Kinder und Eltern, die psychologische Unterstützung erhielten. Mobile Teams von Psychologen leisten Hilfe in abgelegenen Gebieten und besuchen Schulen, um die Kinder direkt in ihrem Umfeld zu erreichen.
Unterstützungsangebote für geflüchtete Kinder
Um den geflüchteten Kindern ein Stück Normalität zurückzugeben, bieten verschiedene Organisationen, darunter auch die Johanniter, psychologische Beratungen an. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen und Kindern im Alter von 4 bis 18 Jahren ausgelegt. Die Beratungen sind kostenfrei und vertraulich, und das Angebot umfasst auch Unterstützung für Eltern und Angehörige, wie in Johanniter beschrieben.
Die Beratungen, die auf Ukrainisch angeboten werden, zielen darauf ab, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das den Kindern hilft, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Kunst- und Verhaltenstherapien sind Teil des Angebots, um den Kindern zu helfen, ein normales Leben wiederzufinden. Eltern erhalten zudem wertvolle Hinweise, um in kritischen Situationen besser mit ihren Kindern umgehen zu können.
Umso wichtiger ist es, dass die Unterstützung für diese Kinder aufrechterhalten wird. Spenden sind weiterhin dringend notwendig, um den mobilisierten Einsatz der Helfer zu unterstützen. Für Interessierte gibt es bereits die Möglichkeit, durch Spenden, beispielsweise für Materialien der Therapien, direkt einen Beitrag zu leisten.
Mit jeder Unterstützung kann ein weiterer Schritt in Richtung Stabilität und Sicherheit für die betroffenen Kinder gemacht werden. Das Spendenkonto für SOS-Kinderdorf steht bereit: IBAN: AT62 1600 0001 0117 3240, BIC: BTVAAT22, Kennwort: Ukraine.
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