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Im österreichischen Gastgewerbe kommt es immer wieder zu fragwürdigen Kündigungen, die wohl viele in Erstaunen versetzen würden. So erregte ein Fall aus Kärnten besondere Aufmerksamkeit: Eine Kellnerin wurde überraschend fristlos entlassen, nachdem sie mehrere unerwartete Änderungen ihres Dienstplans abgelehnt hatte. Die Mitarbeiterin sollte an ihrem freien Tag und zusätzlich mehrere Stunden früher zur Arbeit erscheinen, was sie zu Recht ablehnte. Wie die Arbeiterkammer (AK) berichtet, wurde die Kündigung zuerst über Firmen-Chat mitgeteilt und einige Tage später schriftlich bestätigt. Stefanie Unterpirker, Arbeitsrechtsexpertin der AK, betont, dass solch ein Vorgehen rechtlich nicht haltbar sei. Die Kellnerin erhielt schließlich eine Entschädigung von rund 6.900 Euro brutto, welche unter anderem Kündigungsentschädigung und Urlaubsersatzleistungen beinhaltete. AK-Präsident Günther Goach hebt hervor, dass es wichtig sei, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in solchen Situationen zu unterstützen, um ihre Rechte zu wahren, wie APA-OTS berichtet.
Wiederholte Kündigungen im Gastgewerbe
Doch dieser Fall ist alles andere als ein Einzelfall. In der Gastronomie werden Mitarbeiter oft ohne triftigen Grund entlassen. Laut Carmen Riedl von der Arbeiterkammer Wien gibt es jährlich zwei bis drei solcher Kündigungen beim renommierten Restaurant Plachutta. Ein weiterer skandalöser Fall beinhaltete einen Mitarbeiter, der wegen des angeblichen Diebstahls von Staubzucker gefeuert wurde. Ein anderer Kellner musste die Kündigung im Krankenstand hinnehmen, nachdem er mit einer Gipsarm-Schiene zur Arbeit kam. Diese Fälle verdeutlichen, dass insbesondere im Gastgewerbe oft mit unfaire Methoden gearbeitet wird, ohne dass die Belegschaft ausreichend geschützt ist, wie Die Presse berichtet.
Aber nicht nur in der Gastronomie kommt es zu solch fragwürdigen Praktiken. Ein weiterer Fall betraf einen Techniker, der fristlos entlassen wurde, nachdem er sich geweigert hatte, auf ein vereistes Dach zu steigen – eine gefährliche Situation, wie er feststellte. Auf rechtlichem Wege konnte er dann seine ausstehenden Ansprüche, die über 20.000 Euro betrugen, geltend machen, nachdem das Unternehmen konkurs ging. Diese Vorfälle werfen ein kritisches Licht auf die arbeitsrechtliche Sicherheit in Österreich.
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