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Am 6. Februar 2025 hat die Tiroler Landesregierung eine umstrittene Abschussverordnung für einen als „Risikowolf“ eingestuften Wolf im Bezirk Lienz erlassen. Diese Maßnahme tritt um Mitternacht in Kraft und soll für die nächsten acht Wochen gelten. Jäger in der Region wurden bereits informiert. Hintergrund dieser Entscheidung sind Sichtungen von zwei Wölfen in Sillian sowie ein Wolf in einem nahegelegenen Wohngebiet in Heinfels. Zudem wurde in Sillian ein Wolf geortet, der einen bereits stark genutzten Rehwildkadaver hinterlassen hat, was als weiterer Grund für diese Entscheidung gewertet wird, wie die Landesregierung feststellte. Der zuständige Landesrat, Josef Geisler, äußerte die Befürchtung, die Wölfe hätten ihre Scheu vor Menschen verloren, und forderte erneut eine Herabstufung des Schutzstatus, um einen unbürokratischen Abschuss zu ermöglichen, so berichtete Dolomitenstadt.
Änderung des Wolfsschutzes in Europa
In einem weiteren Schritt wurde am 3. Dezember 2024 von dem ständigen Ausschuss der Berner Konvention in Straßburg entschieden, den Schutzstatus von Wölfen von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Dieser Vorschlag, der von der EU-Kommission ermöglich wurde, stößt auf erhebliche Kritik von Wissenschaftlern und Umweltschutzorganisationen. Der neue Status hat weitreichende Folgen für den Wolfsschutz nicht nur in der EU, sondern auch in Österreich. Die Berner Konvention bildet die Grundlage für den Schutz von Arten in 50 Staaten und wird nun durch diese abgestufte Schutzkategorie stark beeinflusst, wie ÖKOBÜRO berichtete.
Mit der Herabstufung des Schutzstatus werden Schwellen für die Tötung von Wölfen gesenkt, was bereits im EU-Recht verankert ist. Zukünftig könnte die gezielte Tötung von Wölfen unter bestimmten Bedingungen erfolgen, auch wenn der Erhaltungszustand des Wolfs in Österreich als ungünstig eingestuft ist. Ein Teilschritt zur Änderung der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) muss nun innerhalb von drei Monaten entschieden werden, wobei der Schutzstatus des Wolfs von einem streng geschützten Tier zu einem geschützten Tier geändert wird. Diese Maßnahme könnte letztlich zu mehr Unsicherheiten im Artenschutz führen und skizziert die Notwendigkeit von effektiveren Herdenschutzmaßnahmen, um Mensch-Tier-Konflikte zu minimieren und die Rolle des Wolfs im Ökosystem zu bewahren.
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