Tragischer Fund im Trentino: Österreichischer Soldat nach 105 Jahren entdeckt!
Sterbliche Überreste eines österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg wurden im Trentino entdeckt. Bergung am Lares-Gletscher.

Tragischer Fund im Trentino: Österreichischer Soldat nach 105 Jahren entdeckt!
Am 26. August 2025 wurden bei einem Schmelzprozess im italienischen Trentino die sterblichen Überreste eines österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. Der Fundort befindet sich auf 3.120 Metern Höhe, genauer gesagt am Lares-Gletscher im Adamello-Massiv. Dies berichten die exxpress.at.
Die Bergung der Überreste erfolgte durch die Carabinieri des Alpinen Rettungsdienstes von Madonna di Campiglio und wurde unter der wissenschaftlichen Aufsicht der Abteilung für Kulturgüter der Autonomen Provinz Trient durchgeführt. Der Rückgang des Gletschers hat es ermöglicht, Teile der Uniform und Ausrüstung des Soldaten freizulegen, die bisher gut erhalten sind. Die Überreste selbst sind jedoch fast vollständig verwest.
Einblicke in die Bergungsarbeiten
Die Bergung wurde von der Staatsanwaltschaft Trient genehmigt, bevor die Überreste in ein Labor der Denkmalbehörde überführt wurden, um umfassende Analysen durchzuführen. Dazu zählen Obduktionen und historische Untersuchungen, die dazu dienen, die mögliche Identität des gefallenen Soldaten zu ermitteln. Bereits vor zwei Jahren wurde in einer Höhe von 2.935 Metern ein anderer Soldat am Lares-Gletscher gefunden.
Im August 2022 kam es zudem zur Entdeckung eines Massengrabs mit den Überresten von zwölf k.u.k.-Soldaten oberhalb des Tonale-Passes. Dabei wurden persönliche Ausrüstungsgegenstände wie Steigeisen, Stiefel und Gasmasken sowie drei Folienbehälter mit Immatrikulationsbescheinigungen aus Papier gefunden.
Das historische Umfeld
In den letzten zwei Jahrzehnten führt das Amt für das archäologische Erbe im Trentino kontinuierlich Bergungsarbeiten durch, um Informationen zur Identität gefallener Soldaten zu sammeln. Ein weiterer tragischer Fund ereignete sich erst kürzlich, als die Skelette zweier Soldaten unter dem Gipfel des Monte Civerone in der Gemeinde Borgo Valsugana entdeckt wurden, die vermutlich während der österreichischen Offensive „Strafexpedition“ im Mai 1916 fielen. Diese Soldaten sollen ebenfalls in den kommenden Wochen beigesetzt werden.
Die Überreste desSoldaten aus dem Adamello-Massiv stehen nicht nur für den schmerzhaften Verlust, den der Erste Weltkrieg hervorgebracht hat, sondern auch für die fortdauernden Bemühungen, den gesichteten Geschichte gerecht zu werden. Mit der schmelzenden Gletscherlandschaft werden immer wieder Erinnerungen an die brutalen Auseinandersetzungen wieder ans Licht gebracht, die diese Region zwischen 1915 und 1918 prägten, als italienische Truppen die Gipfel eroberten. Zahlreiche Leichenteile, alte Munition und andere Relikte aus dieser Zeit werden dabei häufig von spezialisierten Einheiten der italienischen Armee geborgen.
Der aktuelle Fund ist also nur ein weiterer Teil einer langen und emotionalen Geschichte, die mit den dramatischen Erlebnissen im Gebirgskrieg zwischen Italien und Österreich verbunden ist. Die archäologische Abteilung des Trentino plant, die Identität des gefundenen Soldaten weiter zu rekonstruieren, um ihm die Würde nachzuerkennen, die ihm als Soldat zusteht.