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Tourismus in Österreich: Warum das Kontingents-System reformiert werden muss!

In Österreich steht die Tourismusbranche vor einer kritischen Herausforderung: Die geplante Erhöhung der Saisonnier-Kontingente um 490 auf insgesamt 4.985, verkündet von Wirtschaftsminister Dr. Martin Kocher und Tourismus-Staatssekretärin Mag. Susanne Kraus-Winkler, stößt auf massive Kritik. Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, äußerte sich in einer Stellungnahme entschieden gegen den Zeitpunkt dieser Erhöhung, die am 1. Jänner in Kraft treten soll: „Das versteht wirklich niemand!“ Die Branche sieht sich angesichts einer aktuellen Anzahl von 14.602 offenen Stellen mit einem drängenden Personalmangel konfrontiert. Veit fordert eine Reform des gegenwärtigen Kontingent-Systems, das seiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß ist und dem österreichischen Tourismus schadet, wie oehv.at berichtet.

Die Kritik zielt dabei nicht nur auf die Anzahl der Kontingente ab, sondern auch auf die umfassende Notwendigkeit, den Arbeitsmarkt zu reformieren. Veit betont, dass eine bedarfsorientierte Öffnung des Arbeitsmarktes unerlässlich ist. Im Kontext des Stakeholder-Gipfels erklärt er, dass die Herausforderungen im Tourismussektor nicht isoliert betrachtet werden sollten. „Alle sitzen im gleichen Boot, jede Branche hat Nachwuchssorgen“, so Veit. Im Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus hebt er hervor, dass dieser 2019 mehr als 10 Milliarden Euro zur österreichischen Leistungsbilanz beigetragen hat. Ein zielgerichteter Ansatz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen könnte hier entscheidend sein.

Die Notwendigkeit einer umfassenden Reform

„Kontingente helfen nicht, schaden nur“, wird Veit zitiert. Die Erhöhung der Saisonnier-Kontingente könnte den Deckel auf einem bereits problematischen System weiter zudrücken. Im Jänner 2024 waren im Tourismus 15.550 Stellen unbesetzt, was erhebliche wirtschaftliche Einbußen bedeutet. Veit spricht sich daher klar für die Abschaffung von Kontingent-Obergrenzen aus, denn es wird bereits im Einzelfall geprüft, ob geeignete Bewerber aus dem Inland oder der EU zur Verfügung stehen, bevor Drittstaatsangehörige in Betracht gezogen werden. Zudem wird angeregt, eine Regelung für den Westbalkan vorzunehmen, um die dortige Arbeitskraft besser zu integrieren, wie ots.at erläutert. Ein Aufbruch in eine nachhaltige Arbeitsmarktstrategie könnte nicht nur die Tourismusbranche revitalisieren, sondern auch der gesamten österreichischen Wirtschaft zugutekommen.

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Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Infos
oehv.at

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