Die Belastung im Tourismus wächst: In Österreich fordern Branchenvertreter dringend eine Steigerung der Arbeitskräfte, um der eklatanten Personalnot entgegenzuwirken. Laut Robert Seeber von der WKO wird das bundesweite Kontingent für Saisonarbeitskräfte im kommenden Jahr nur marginal von 4.287 auf 4.295 erhöht, während der tatsächliche Bedarf laut neuesten Erhebungen bei über 20.000 Arbeitnehmern liegt. Dies ist insbesondere für die Gastronomie und Beherbergung alarmierend, da diese Sektoren auf persönliche Betreuung angewiesen sind und nicht einfach digitalisiert oder ins Ausland verlagert werden können, wie wkw.at berichtet.
Notwendige Reformen gefordert
Um den akuten Mangel an saisonalen Arbeitskräften zu beheben, kritisierte Seeber zudem die bürokratischen Hürden, die dazu führen, dass dringend benötigte Kontingentplätze oft ungenutzt bleiben. Diese Hindernisse könnten dazu führen, dass viele Betriebe ihre Angebote einschränken müssen, was nicht nur die Stammbelegschaft, sondern auch die mitarbeitenden Familienangehörigen zusätzlich unter Druck setzt. Der Tourismus, ein zentraler Pfeiler der österreichischen Wirtschaft, wird durch solche Restriktionen unnötig beschnitten, zumal in der Gastronomie aktuell über 9.000 offene Stellen gemeldet sind, während der tatsächliche Bedarf mehr als doppelt so hoch ist, wie vienna.at feststellt.
Die geforderte vollständige Freigabe des Arbeitsmarktes für Drittstaatsangehörige könnte eine Lösung sein. Seeber appelliert an die Politik, die dafür nötigen Schritte zu unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern und die touristische Wirtschaft zu stärken. Angesichts der bevorstehenden Erhöhung des Kontingents für Saisonarbeitskräfte könnte dies als ungenügend angesehen werden und stellt die Frage, ob die derzeitigen Maßnahmen wirklich eine nachhaltige Lösung für den akuten Arbeitskräftebedarf im Tourismussektor darstellen.
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