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Der Energieversorger TIWAG steht in der Kritik: Ein Gerichtsurteil verpflichtet das Unternehmen zur Rückzahlung von Preiserhöhungen, die zwischen 2022 und 2023 erhoben wurden. Trotz eines vorhergehenden Entlastungspakets in Höhe von 60 Millionen Euro, das mit der Arbeiterkammer (AK) ausgehandelt wurde, muss TIWAG den betroffenen Kunden zwischen 300 und 1.500 Euro erstatten. Dieser Rückschlag kommt durch eine Musterklage, die 2023 von der AK Tirol und dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) initiiert wurde, wie finanz.at berichtet.
Berufung und weitere Klagen
TIWAG hat bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt und akzeptiert die Entscheidung nicht. Das Gericht entschied jedoch, dass die Rückzahlungen unabhängig von dem Entlastungspaket geleistet werden müssen. Währenddessen steht auch die Burgenland Energie aufgrund ähnlicher Klagen unter Druck. Der Wiener Anwalt Georg Zanger hat Klagen für etwa 2.500 Kunden eingereicht, die ebenfalls Rückzahlungen zwischen 900 und 1.500 Euro fordern, und ist dabei auf potenziell fragwürdige Geschäftspraktiken der Energieversorger gestoßen, so die Berichterstattung von tirol.ORF.at.
Die Situation schlägt hohe Wellen und könnte für die Energiebranche in Österreich weitreichende Folgen haben. Verbraucherschützer beobachten die Entwicklungen genau und ermutigen Kunden, sich dem Zusammenschluss von Klagen gegen andere Energieversorger wie EVN und Verbund anzuschließen. Diese rechtlichen Schritte könnten eine neue Welle von Entschädigungen für Kunden nach sich ziehen, die massiven Preiserhöhungen ausgesetzt waren.
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