Die Sammlung „Hier zuhause. Migrationsgeschichten von Tirol“ hat einen massiven Erfolg zu verzeichnen: Über 40 Teilsammlungen mit historischen Dokumenten, die Erinnerungen und Geschichten von Migranten aus Tirol festhalten, wurden in das österreichische UNESCO-Dokumentenerbe aufgenommen. Diese Dokumente erzählen von der Arbeitsmigration, hauptsächlich der sogenannten „Gastarbeiter“ aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei, sowie weiteren Herkunftsländern wie Tunesien und den Philippinen. Die Leiterin des Dokumentationsarchivs Migration Tirol (DAM), Christina Hollomey-Gasser, bezeichnete diese Anerkennung als „tolle Bestätigung der bisherigen Arbeit auf qualitativ hohem Niveau“, wie tirol.orf.at berichtete.
Besonders beeindruckend ist, dass dies die erste offizielle Anerkennung der Arbeitsmigration in Österreich von den 1960er bis 1980er Jahren darstellt. Dirk Rupnow, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck, äußerte sich erfreut über diesen Schritt, der die Migration zur integralen Geschichte Österreichs zählt. Der gesamte Bestand umfasst 46 Unterbestände mit persönlichen Erinnerungsstücken, Fotografien und Interviews, die durch eine Sammelaktion unter dem Titel „WIR SAMMELN! Migration ist Teil der Geschichte Tirols“ zwischen 2016 und 2017 zusammengetragen wurden. Diese von regionalen Institutionen und der Universität Innsbruck unterstützte Aktion wurde von dam.tirol als Teil der umfassenden Migrationsgeschichte Tirols durchgeführt.
Digitale Zugänglichkeit und zukünftige Projekte
Die Initiative, die im Rahmen des UNESCO-Programms „Memory of the World“ stattfinden soll, hat das Ziel, das Bewusstsein für die Migrationsgeschichten zu schärfen. Das DAM plant, mehr Rechercheanfragen zu generieren und eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Hierbei wird auch auf digitale Formate gesetzt, um die reichhaltigen Bestände für alle zugänglich zu machen. Die Initiative "Hier zuhause" wurde bereits digitalisiert und ist unter der Webseite hier-zuhause.at verfügbar.
Die Zusammenarbeit des DAM mit verschiedenen Institutionen wie den Tiroler Landesmuseen und der Universität Innsbruck wird als zukunftsweisend hervorgehoben. Hollomey-Gasser plant, weiterhin auf hohem Niveau zu arbeiten und das Archiv um neue Aspekte der Migrationsgeschichte zu erweitern. Für das nächste Jahr steht ein Projekt über die Fluchtbewegungen von 2015 an, um auch diese weniger gehörten Stimmen in die öffentliche Debatte zu bringen.
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