In Österreich wurde kürzlich der Strategieprozess für die Landwirtschaft vorgestellt, um den Herausforderungen und Chancen der Zukunft zu begegnen. Unter dem Titel VISION 2028+ präsentierten Bund und Land in Tirol wichtige Themen für die Tiroler Landwirtschaft und den ländlichen Raum.
Der Fokus lag auf der Vielfalt und Stärke der österreichischen Landwirtschaft, die von Weinbau im Osten bis zu Bergbauern in den Alpen reicht. Dennoch stehen die Landwirte vor zahlreichen Herausforderungen wie schwankenden Preisen, steigenden gesellschaftlichen Ansprüchen und dem Klimawandel. Um diesen begegnen zu können, sind klare agrarpolitische Perspektiven und Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung.
In Tirol wurde die Forderung nach einer klaren Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln laut, um Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu gewährleisten. Landesrat Josef Geisler betonte die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Erlöses für die Zukunftsfähigkeit der Betriebe. Der Erhalt einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft sowie eines vitalen ländlichen Raums sei von zentraler Bedeutung.
Besonders in Tirol spielt die bäuerliche Bewirtschaftung eine bedeutende Rolle, da sie nicht nur hochwertige Lebensmittel produziert, sondern auch wichtige Ökosystemleistungen für die Gesellschaft erbringt. Ohne die Landwirte würde die Kulturlandschaft verwaisen, was sich negativ auf den Alpenraum und den Tourismus auswirken würde.
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol leisten wichtige Mehrleistungen, die teilweise durch öffentliche Leistungsabgeltungen honoriert werden. Dennoch können die Aufwendungen nicht gedeckt werden, wenn die Erlöse aus dem Verkauf von Lebensmitteln ausbleiben. Daher wird ein verstärktes Engagement für natürliche und nachhaltige Qualitätslebensmittel gefordert, um die Landwirtschaft zu erhalten.
Durch die VISION 2028+ soll der Startschuss für die Umsetzung erster Schritte erfolgen. Ab Herbst 2024 sind zielgerichtete Veranstaltungen mit Bäuerinnen und Bauern geplant, um eine wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft in Tirol weiterzuentwickeln. Investitions- und Planungssicherheit sowie der Umgang mit Rückkehrern wie Wolf und Bär stehen dabei im Fokus. Die Tiroler Landwirtschaft befindet sich in einem ständigen Wandel, der eine klare Strategie und Unterstützung erfordert.