In Tirol steigt der Druck auf den Wohnungsmarkt: Eine neue Studie prognostiziert bis 2033 den Bedarf von 35.010 zusätzlichen Wohnungen, was einem jährlichen Plus von 3.890 Wohneinheiten entspricht. Die steigende Nachfrage resultiert aus Trends wie Individualisierung und einer älter werdenden Bevölkerung, jedoch wird die Situation durch die Tatsache erschwert, dass viele Wohnungen nicht als Hauptwohnsitz gemeldet sind – in Tirol sind es rund 22,6 Prozent. Diese fehlende Registrierung macht die Wohnverfügbarkeiten irreführend und lässt viele Wohnungssuchende vor Herausforderungen stehen, wie ORF Tirol berichtet.
Rückgang der Neubauprojekte
Eine weitere dramatische Entwicklung auf dem Tiroler Immobilienmarkt zeigt sich in der Studie des WKÖ-Fachverbands und EXPLOREAL, die die aktuellen Wohnbauprojekte ausgewertet haben. Für die Jahre 2022 bis 2024 wurden 391 Projekte identifiziert, die 7.800 Wohneinheiten umfassen. Der Bauboom scheint jedoch ein Ende zu finden: Für 2024 wird ein Rückgang der Neubauprojekte auf nur noch 2.600 Einheiten vorhergesagt, was 600 weniger als im Vorjahr bedeutet. Besonders alarmierend ist der Rückgang bei Eigentumswohnungen – hier fällt die Fertigstellung im kommenden Jahr um 47 Prozent, so WKO Tirol.
Diese Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen haben: Steigende Mietnachfragen aufgrund der geringeren Verfügbarkeit von Kaufoptionen verschärfen die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Zudem könnte der Rückgang im Neubau zahlreiche Arbeitsplätze im Bausektor gefährden. Die Bauträger stehen vor der Herausforderung, ihre Projekte an die veränderte Marktlage anzupassen, was durch die aktuelle Marktsituation umso dringlicher wird. Die Analyse zeigt bereits signifikante Trends: In Innsbruck sinkt der Anteil an 1-2-Zimmerwohnungen zugunsten größerer Einheiten, was den bereits angespannten Raum in der Landeshauptstadt zusätzlich belastet.
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