In der Gemeinde Ampass brodelt der Unmut: Bürgermeister Markus Peer schildert die untragbaren Zustellprobleme, die die Bürger vor Weihnachten plagen. „Es kann nicht sein, dass man bis zu zwei Wochen auf Post warten muss, während Rechnungen oft vor den Mahnungen im Briefkasten landen“, kritisiert Peer. Die Arbeiterkammer Tirol übt ebenfalls massive Kritik an der Österreichischen Post, da diese ihrer gesetzlichen Pflicht zur täglichen Zustellung nicht nachkomme. AK-Jurist Domenico Rief glaubt, dass Personalengpässe durch einen übertriebenen Fokus auf den Shareholder-Value entstehen: „Seit der Privatisierung hat die Qualität der Postdienste abgenommen, während die Gewinne kontinuierlich steigen“, sagt er. Auch wenn die Post AG erklärt, dass die Zustellung im Großraum Innsbruck fast vollständig behoben sei, bleibt die Verwirrung groß, ob täglich Briefe versendet werden.
Vorbereitungen auf die Paketflut
Parallel zu den Problemen in Ampass läutet die postale Weihnachtszeit an, auf die sich die Österreichische Post intensiv vorbereitet hat. Laut Markus Leitgeb von der Post AG wird an durchschnittlichen Dezembertagen mit etwa 300.000 Paketen gerechnet, an Spitzentagen sogar mit bis zu 400.000 Paketen. Insgesamt sollen im Logistikzentrum Allhaming fast 6 Millionen Pakete im Dezember verarbeitet werden. Um die Herausforderungen zu meistern, wurden über 80 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, die bei der Sortierung der enormen Mengen unterstützen. Ein wichtiger Hinweis für Kunden ist, ihre Geschenke und Briefe nicht bis kurz vor Weihnachten aufzugeben. Der letzte Tag für die Aufgabe von Paketen ist der 20. Dezember, um sicherzustellen, dass diese rechtzeitig unter dem Christbaum liegen.
Obwohl die Herausforderungen bei der Briefzustellung zu Unmut führen, rechnen die Postverantwortlichen trotzdem mit einem Anstieg der Briefsendungen während der Adventszeit. Rund 54 Millionen Briefe und Karten werden in dieser Zeit erwartet. Laut Leitgeb bleibt der klassische Brief, trotz des Rückgangs der Briefsendungen, noch einige Jahre bestehen. „Ein handgeschriebener Brief kann einem Empfänger immer noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, betont er optimistisch. Während die Österreicher also Geschenke verschicken, steht die Post vor einer doppelten Herausforderung: der Bewältigung der Paketflut und der Aufrechterhaltung der Zustellqualität, die angesichts des Frusts in Ampass und anderswo mehr denn je gefragt ist.
Für nähere Informationen zu den Problemen der Zustellung in Ampass, wie tirol.orf.at berichtete, und zur bevorstehenden Paketflut hat auch meinbezirk.at relevante Details bereitgestellt.
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