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Bereits am heutigen Tag tritt eine neue Verordnung in Kraft, die in Dornbirn eine Waffenverbotszone einrichtet. Dies bedeutet, dass die Bundespolizei und die Stadtpolizei im Rahmen von Kontrollen erweiterte Befugnisse erhalten. Bei Verdachtsmomenten können sie Personen nach Waffen oder gefährlichen Gegenständen durchsuchen und diese sicherstellen. “Mit dieser Maßnahme wollen wir die Sicherheit der Bevölkerung am Bahnhof weiter erhöhen”, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Die Verordnung gilt zunächst für drei Monate, gefolgt von einer Neubewertung der Situation durch die Behörde. Ausgenommen sind Menschen, die aufgrund ihres Berufes oder einer waffenrechtlichen Bewilligung Waffen führen. Auch Pfeffersprays, die zur Selbstverteidigung dienen, bleiben außen vor, berichten die Medien.
Insgesamt wird die Sicherheitslage am Bahnhof verbessert. Neben der Waffenverbotszone gibt es bereits Initiativen wie „VOKUS – Sicherheit an öffentlichen Plätzen“ und ein Sicherheitspaket der Stadt Dornbirn. Dazu gehören eine verstärkte Präsenz der Gemeindesicherheitswache, ein neuer Sicherheitsdienst, bessere Beleuchtung und Videoüberwachung. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) lobt diese Maßnahmen als Unterstützung für die Polizei. Die bisherigen Erfolge in ähnlichen Zonen in Innsbruck, wo im Jahr 2024 mehrere Waffen sichergestellt wurden, zeugen von der Wirksamkeit solcher Maßnahmen, wie die Landespolizei Tirol feststellt, so das Bericht von vorarlberg.orf.at.
Waffenfreie Polizei im britischen Modell
Ein interessantes Kontrastbeispiel bietet das waffenlose Polizeimodell in Großbritannien, das auf Nähe zur Bevölkerung setzt. Laut einem Bericht von srf.ch agieren britische Polizisten ohne Waffen und setzen stattdessen auf gegenseitigen Respekt. Historisch begründet in einer Verordnung der Metropolitan Police, die auf „Policing by consent“ abzielt, sollen Polizisten als Bürger in Uniform wahrgenommen werden. Trotz gelegentlicher Aufforderungen zur stärkeren Bewaffnung der Polizei nach Terroranschlägen wünscht sich eine Mehrheit der Bevölkerung in Großbritannien eine waffenlose Polizeiarbeit, was sich in Umfragen zeigt: Rund 70 Prozent der Polizisten ziehen es vor, keine Waffen zu tragen.
Die beiden Ansätze zur Sicherheit, sowohl das neue Waffenverbot in Dornbirn als auch das waffenlose Polizeimodell in Großbritannien, verdeutlichen unterschiedliche Strategien im Umgang mit öffentlicher Sicherheit und Polizeiarbeit. Während die österreichischen Behörden auf verstärkte Kontrollen setzen, nähert sich die britische Polizei den Menschen durch den Verzicht auf Waffen und den Fokus auf Deeskalation.
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