Eine unvorhergesehene Unwetterfront hat in der Nacht auf Freitag schwere Schäden in Südtirol und Tirol angerichtet. Die Gewitterfront brachte über 65 Liter Regen in kürzester Zeit, wodurch Bäche zu reißenden Flüssen anschwollen und verheerende Muren auslösten. Besonders das Wipptal und die Brennerautobahn wurden stark betroffen. Viele Gebäude wurden von Muren getroffen, und die Brennerstaatsstraße musste aufgrund von Murenabgängen gesperrt werden.
Entlang der Brennerautobahn entstanden massive Schäden durch Muren und Regenmassen. Der Asphalt wurde angehoben und Schächte verstopft, was zu Überschwemmungen und starken Verkehrsbehinderungen führte. Über 30 Wohnhäuser und zahlreiche Betriebe wurden schwer beschädigt, und die Feuerwehr verzeichnete insgesamt 64 Einsatzstellen. Hunderte Einsatzkräfte waren stundenlang im Einsatz, um die Folgen der Naturkatastrophe zu bewältigen.
Im Norden Tirols wurden ebenfalls Straßen von Muren verschüttet, darunter die Reschenstraße B180 und die Oberinntalstraße. Die Gemeinden Pfunds, Spiss und Nauders waren vom Inntal aus nicht erreichbar, und eine großräumige Umfahrung über Südtirol oder die Schweiz war erforderlich. Die Hahntennjochstraße zwischen Lech- und Inntal war vorübergehend gesperrt, da auch dort schwere Schäden durch die Unwetter entstanden sind.
Inmitten dieser Katastrophe wurden zwei deutsche Urlauber im Zillertal von Muren eingeschlossen. Trotz des Einschlusses blieben sie und ihr Auto unversehrt. Die Feuerwehr musste zu Fuß den Weg zu den eingeschlossenen Urlaubern bahnen, um sie zu befreien. Die Straße wurde geräumt, und die Urlauber konnten sicher ins Tal zurückkehren. Geologen wurden hinzugezogen, um die Lage zu erkunden und weitere Risiken zu ermitteln.