Vor dem Ende der Ferienzeit rüstet sich Österreich für Verkehrsbehinderungen und Sperrungen auf wichtigen Ausweichrouten. Besonders betroffen ist die Transitregion Tirol, die als Durchgangsstation für Urlauber in den Süden dient. Die Baustellenaktivität in der Region ist bereits in vollem Gange, noch bevor die Ferien in benachbarten deutschen Bundesländern enden.
Die beliebte Ausweichroute für den Brennerpass, die die Verbindung zwischen Landeck in Tirol und dem Vinschgau in Südtirol darstellt, wurde bereits diese Woche geschlossen. Diese Sperrung wird voraussichtlich bis zum 27. September andauern, wobei der Pass montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr nur über die Schweiz erreichbar ist. Ab dem 8. Oktober bis zum 19. Dezember wird die Straße vollständig geschlossen sein, Tag und Nacht sowie an Wochenenden. Zusätzliche Sperrungen sind bis Ende 2026 geplant.
In einer Gemeinde am Brenner, Gries, plant der Bürgermeister Karl Mühlsteiger für den 21. September eine Demonstration mit einer Straßenblockade in beiden Richtungen auf der Brennerautobahn auf Höhe Matrei. Dies geschieht als Protest gegen geplante Sanierungsarbeiten und Erweiterungen an der Luegbrücke, für die die Gemeinde einen Tunnel als alternative Lösung fordert.
Die Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag plant ab dem 1. Januar die Einführung einer einspurigen Regelung auf der Luegbrücke. An stark frequentierten Tagen wird wahrscheinlich eine zweispurige Lösung in der Hauptverkehrsrichtung verwendet. Die Autobahn wird voraussichtlich für Auswärtige gesperrt sein, und auf der Tiroler Brennerbundesstraße sind auch Verkehrseinschränkungen zu erwarten.
Die Tauernautobahn, die zuvor aufgrund von Bauarbeiten während der Sommerferien verkehrsberuhigt war, wird ab dem 9. September wieder zu einer Engstelle. Der Tauern-Bahntunnel wird aufgrund von Sanierungsarbeiten vom 18. November bis zum 13. Juli 2025 gesperrt sein, was auch die Autoverladung zwischen Mallnitz und Böckstein betrifft.
Auch der kürzeste Weg zur Adria über den Plöckenpass zwischen Osttirol und dem italienischen Friaul bleibt für Monate gesperrt, nach einem massiven Felssturz im Dezember 2023. Die Reparaturarbeiten sind im Gange, werden aber voraussichtlich bis Mitte 2025 dauern.
Der Verkehr in Österreich wird somit in den kommenden Monaten aufgrund von Baustellensperrungen und Demonstrationen beeinträchtigt sein. Reisende sollten sich auf längere Reisezeiten und alternative Routen vorbereiten, um Staus und Behinderungen zu vermeiden.