Das österreichische Bundesland Tirol verstärkt die Maßnahmen, um den Durchgangsverkehr durch Ortschaften auf Nebenstrecken zu reduzieren. Ab dem 9. Mai treten neue Abfahrverbote auf einigen Hauptstraßen in Kraft, die den Reiseverkehr von Bayern nach Tirol betreffen. Insbesondere die Tiroler Bundesstraße 177 von Scharnitz bis Zirl wird von diesen Regelungen betroffen sein.
Die Ortsdurchfahrten von Scharnitz, Leutasch und Seefeld sollen entlastet werden, um vor allem an Wochenenden und Feiertagen chaotische Verkehrsbedingungen zu vermeiden. Die Entscheidung, auch die Region Seefeld in die Abfahrregelungen einzubeziehen, basiert auf den Erfahrungen der vergangenen Faschings- und Osterferien, als es zu massiven Verkehrsproblemen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen kam.
Der Bürgermeister von Mittenwald, Enrico Coronciu (SPD), plädiert für ähnliche Verbote auf deutscher Seite und fordert eine länderübergreifende Initiative zwischen Österreich und Deutschland. In Deutschland sind solche Abfahrverbote von Hauptstraßen jedoch nicht vorgesehen, es sei denn, die öffentliche Ordnung ist gefährdet. Ein zusätzliches Problem ergibt sich durch die Verkehrslenkung von Navigationsdiensten wie "Google", die hauptsächlich auf Hauptstrecken Staus berücksichtigen und Nebenstrecken vernachlässigen.
Zusätzlich zu den Regelungen auf der Tiroler Bundesstraße 177 über das Seefelder Plateau gelten die Abfahrverbote ab dem 9. Mai auch auf der Fernpassroute von Füssen bis Imst, im Großraum Innsbruck in Richtung Brenner und rings um Kufstein. Diese lokalen Abfahrverbote sollen bis Mitte Oktober in Kraft bleiben, um den Verkehrsfluss auf den Hauptstrecken zu verbessern und Ortsdurchfahrten zu entlasten.
