Die tschechische Regierung hat kürzlich begonnen, Teilstücke der Autobahn D46 für den Einsatz von Kampfjets zu reaktivieren. Diese Entscheidung folgt auf ähnliche Übungen in Schweden und der Schweiz, bei denen auch Autobahnen für militärische Zwecke genutzt wurden.
Die Maßnahmen zur Revitalisierung des Autobahnabschnitts zwischen Vyškov und Prostéjov sind seit April im Gange und sollen bis Ende August abgeschlossen sein. Die Straßenseite wird komplett erneuert, und Bauelemente deuten darauf hin, dass die Strecke für den Start und die Landung von Kampfjets vorbereitet wird.
Die Generaldirektion für Straßen und Autobahnen meldete, dass die Sanierung fast 20 Millionen Euro kosten wird. Ein spezieller Abschnitt der Autobahn D46 wird mit einer strapazierfähigen Betonoberfläche ausgestattet, um als Ersatzlandeplatz für militärische Flugzeuge zu dienen. Dieser Abschnitt könnte schnell in einen Flugplatz umgewandelt werden, um im Bedarfsfall operative Unterstützung zu bieten.
Bereits in den 1980er Jahren gab es ähnliche Versuche, Autobahnen für militärische Zwecke zu nutzen. Der Bau von Landebahnen auf Straßen war Teil eines langfristigen Plans zur Sicherung der Luftwaffe in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik. Diese Bemühungen wurden jedoch nur einmalig umgesetzt, ähnlich wie in Österreich, wo das Bundesheer 1986 auf einer Autobahn trainierte.
Die Tschechische Armee plant die Beschaffung von F-35-Kampfjets, die voraussichtlich erst im Jahr 2031 in Tschechien eintreffen werden. Derzeit verfügt die Armee über Saab JAS-39C/D Gripen-Kampfflugzeuge und plant den Kauf weiterer Flugzeuge, um ihre Flugzeugflotte zu modernisieren.
Die Reaktivierung der Autobahn D46 für den Einsatz von Kampfjets ist Teil eines größeren Plans zur Stärkung der militärischen Verteidigungsfähigkeiten Tschechiens. Die Umwandlung des Autobahnabschnitts in einen Flugplatz soll es der Armee ermöglichen, schnell und effektiv auf Bedrohungen zu reagieren und die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung weiterhin gestaltet und ob ähnliche Maßnahmen auch an anderen Autobahnen in der Tschechischen Republik ergriffen werden. In jedem Fall zeigt die Reaktivierung der Autobahn D46 für den Einsatz von Kampfjets das Engagement der tschechischen Regierung für die nationale Sicherheit und Verteidigung.
Historische Parallelen
Es gibt Parallelen zur Vergangenheit, die mit dem aktuellen Thema verglichen werden können. In der Vergangenheit wurden während der kommunistischen Ära im Warschauer Pakt ähnliche Maßnahmen ergriffen, um Autobahnabschnitte für die Nutzung als Start- und Landebahnen für Kampfjets umzubauen. Diese Pläne wurden im Rahmen eines Langzeitplans für den Bau von Flughäfen auf dem Straßennetz der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik verfolgt. Im Gegensatz dazu war der Abschnitt auf der D46 zwischen Vyškov und Prostějov nur einmal für Starts und Landungen von tschechischen Jets aktiv, ähnlich wie ein vergleichbarer Versuch in Österreich auf der S36 bei Zeltweg im Jahr 1986.
Hintergrundinformationen
Der Umbau des Autobahnabschnitts D46 in Tschechien für die Nutzung als Ersatzlandeplatz für militärische Flugzeuge entstand als Initiative des Verteidigungsministeriums und der Straßen- und Autobahndirektion. Die Bauarbeiten umfassen auch die Sanierung des Autobahnkreuzes Vyškov, den Bau einer Lärmschutzwand in der Nähe von Pustiměř sowie eine neue Brücke über den Fluss Haná. Dieser Schritt ist Teil einer breiteren Modernisierung des tschechischen Militärs, das plant, seine Flugzeugflotte mit F-35A Lightning II Maschinen von Lockheed Martin zu erneuern.
Statistiken und Daten
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