Die Freiwilligenarbeit in Tirol spielt eine entscheidende Rolle mit über 470 Millionen ehrenamtlich geleisteten Stunden jährlich, die eine Wertschöpfung von mehr als 10 Milliarden Euro generiert. Diese Zahlen verdeutlichen, wie tief das ehrenamtliche Engagement in der Tiroler Gesellschaft verwurzelt ist. Laut einer Studie von Erste Bank und Sparkasse betrachten rund 44 % der Tiroler:innen das Ehrenamt als wichtig, was über dem österreichischen Durchschnitt von 33 % liegt. Insbesondere im ländlichen Raum ist dieses Engagement stark ausgeprägt. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass 80 % der Tiroler:innen von Unternehmen soziale Verantwortung erwarten, wobei der Schutz der Umwelt (63 %), regionale Förderung (60 %) und ethisches Handeln (39 %) besonders hoch im Kurs stehen.
Ethisches Handeln als Grundpfeiler unternehmerischer Verantwortung
Unternehmerisches Engagement ist nicht nur für die Gesellschaft von Bedeutung; es stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und schafft Arbeitsplätze, wie Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse, hervorhebt. Allerdings melden 63 % der Tiroler:innen Vorbehalte an, indem sie vermuten, dass Unternehmen in erster Linie aus Imagegründen sozial tätig werden. Trotz dieser Skepsis sind 86 % der Befragten der Meinung, dass die Bereitstellung von Infrastruktur in Notfällen sinnvoll sei. 80 % befürworten zudem Förder- und Bildungsprogramme. Dies zeigt eine klare Erwartungshaltung, die nach konkreten, nachhaltigen Maßnahmen verlangt, um die Gesellschaft tatsächlich zu unterstützen.
Die Zweite Sparkasse, ein Projekt der Tiroler Sparkasse, bietet Unterstützung für Menschen, die im traditionellen Finanzsystem benachteiligt sind. Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 hat die Organisation mehr als 1.600 Personen begleitet und betreut aktuell rund 400 durch ehrenamtliche Mitarbeiter:innen. Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter, kennt die Herausforderungen: „Wir helfen nicht nur in akuten Notsituationen, sondern schaffen langfristige Perspektiven“, erklärt er. Angesichts der steigenden Verschuldungszahlen ergänzt die Zweite Sparkasse ihren Fokus, indem sie besonders gefährdete Gruppen wie junge Erwachsene und alleinerziehende Frauen mit Schulungs- und Beratungsangeboten unterstützt.
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