Die Arbeitslosigkeit in Tirol zeigt besorgniserregende Trends: Ende November 2024 waren 20.960 Personen arbeitslos, was einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,7 Prozent entspricht. Dies bedeutet einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Der Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol, Sabine Platzer-Werlberger, zufolge ist dieser Anstieg nicht nur ein kurzfristiges Phänomen – trotz der steigenden Zahlen kämpfen viele Unternehmen weiterhin mit einem akuten Fachkräftemangel. Die Situation offenbart die strukturellen Probleme auf dem Tiroler Arbeitsmarkt, da viele Branchen von einem überdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind, insbesondere in der Warenherstellung (+22,8 %) und im Handel (+8,4 %). Wie ams.at berichtete, liegt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Innsbruck Stadt/Land mit +14,4 % am stärksten.
Besondere Herausforderungen für bestimmte Gruppen
Besonders dramatisch ist der Anstieg bei Jugendlichen unter 25 Jahren, deren Arbeitslosenquote auf 11,4 % gestiegen ist, sowie die signifikante Zunahme der Arbeitslosigkeit unter älteren Menschen. Die Statistiken zeigen, dass 40,4 Prozent der Arbeitslosen über keinen Lehrabschluss verfügen, was zur Überrepräsentation in Hilfsberufen führt. Im Gegensatz dazu beträgt die Arbeitslosenquote unter Akademikern nur 2,0 %. Obwohl die Beschäftigung insgesamt gestiegen ist — mit 348.000 unselbständig Beschäftigten im November 2024 — ist die Unsicherheit für viele Arbeitnehmer spürbar. Wie orf.at feststellt, ist der durchaus positive Trend bei den neuen Stellenmeldungen (2.985 offene Stellen im November) ein Hoffnungsschimmer, der die Robustheit des Tiroler Arbeitsmarktes unterstreicht.
Bei genauerer Betrachtung der Zahlen wird deutlich, dass die Arbeitslosigkeit in Tirol im Vergleich zu den Bundesstatistiken relativ stabil bleibt. Österreichweit liegt der Anstieg bei rund 9,4 %, während Tirol mit einer Arbeitslosenquote von 4,1 % die niedrigste Quote aller Bundesländer aufweist. Die Management-Maßnahmen des AMS zur Unterstützung Arbeitsloser, insbesondere durch Schulungsprogramme, zeigen ebenfalls erste Erfolge, wobei die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Trotz aller Herausforderungen ist die Tiroler Arbeitsmarktsituation laut Platzer-Werlberger verglichen mit dem Rest des Landes recht stabil.
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