Die „Bedarfsstudie Wohnen in den Tiroler Regionen und Gemeinden – BEST“ wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Land Tirol und dem Institut für Geographie der Universität Innsbruck durchgeführt. Der Auftrag wurde im Herbst 2023 von Wohnbaureferent LHStv Georg Dornauer erteilt, und nun liegen erste Zwischenergebnisse vor. Diese Ergebnisse wurden kürzlich bei einem Runden Tisch im Landhaus vorgestellt und diskutiert. Die Studienergebnisse sollen im Herbst 2024 veröffentlicht werden.
Die statistischen Auswertungen zeigen, dass es in Tirol insgesamt 439.577 Wohnungen gibt, was etwa 14 Prozent mehr sind als im Jahr 2014. Pro Jahr wächst der Wohnungsbestand um etwa 6.000 Wohnungen. Interessanterweise liegt bei nur ungefähr 77 Prozent der Wohnungen in Tirol eine Hauptwohnsitzmeldung vor. Dies bedeutet, dass für etwa 77.000 Wohnungen in Tirol entweder eine Nebenwohnsitzmeldung vorliegt oder gar keine Meldungen vorhanden sind.
Ein besorgniserregender Trend zeigt sich in den Zahlen der Wohnungen ohne Hauptwohnsitzmeldungen, insbesondere in der Landeshauptstadt Innsbruck. Pro Jahr gründen sich in Tirol etwa 1.900 neue Haushalte, die eine Wohnung benötigen. Wenn die aktuelle Entwicklung der letzten 10 Jahre anhält, wird der Wohnungsbestand bis 2033 um etwa 56.000 Wohnungen steigen. Ziel ist es, bedarfsgerecht zu bauen, Leerstand zu reduzieren und Spekulation mit Wohnraum einzudämmen.
Die Wohnbedarfsstudie hat gezeigt, dass vor allem junge Familien, junge Erwachsene und Personen in Notlagen den größten Wohnbedarf haben. Leistbarkeit, Leerstand, der Traum vom Einfamilienhaus und Nachhaltigkeit im Wohnbau sind zentrale Themen. Für die Studie stehen insgesamt 77.500 Euro seitens des Landes zur Verfügung.