Tirol

Tiroler Wirtschaftskammer äußert Bedenken zur Tourismusfinanzierung und fordert umfassende Reform

Die Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, Barbara Thaler, hat sich kritisch zu den heute bekanntgegebenen Plänen zur Reform der Tourismusfinanzierung geäußert. Obwohl es einige positive Ansätze gibt, geht die angekündigte Novelle laut Thaler nicht weit genug, um den Bedürfnissen der heimischen Wirtschaft gerecht zu werden.

Die Tourismusabgabe wird von den Unternehmen seit fast 100 Jahren geleistet und stellt einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Tourismus- und Wirtschaftsstandorts Tirol dar. Zusammen mit der Aufenthaltsabgabe der Gäste bildet sie die finanzielle Grundlage für die lokalen und regionalen Tourismusorganisationen. Thaler betont, dass die Tourismusabgabe auch weiterhin bestehen bleiben sollte.

Allerdings ist sie der Meinung, dass eine umfassende Veränderung der Abgabe dringend notwendig ist. In den letzten Jahren hat die Tourismusgesinnung im Land abgenommen, und viele Branchen sind nicht mehr bereit, die jährlichen Kosten von insgesamt 120 Millionen Euro zu tragen. Thaler fordert daher nicht nur mehr Transparenz, sondern auch zukunftsorientierte Maßnahmen. Die von der Wirtschaftskammer vorgeschlagenen konkreten Maßnahmen wurden bei der geplanten Novelle jedoch nicht ausreichend berücksichtigt.

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Die geplante finanzielle Reduktion der Tourismusabgabe sieht Thaler als einen ersten Schritt, der jedoch nur eine kurzfristige Entlastung bietet und durch die Inflation schnell aufgebraucht sein wird. Die Wirtschaftskammer fordert eine Reduktion um bis zu 50% der Gesamtsumme über die nächsten fünf Jahre, sowie eine faire Neugestaltung der Aufenthaltsabgabe, die die unterschiedlichen Stärken der Regionen und Betriebstypen berücksichtigt. Thaler erklärt, dass Zwei-Sterne-Hotels in peripheren Tourismusregionen anders behandelt werden sollten als Fünf-Sterne-Betriebe in Tourismushotspots. Außerdem sollte es Unterscheidungen nach Haupt- und Nebensaison geben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Thaler anspricht, ist die Vereinfachung der bürokratischen Prozesse bei der Abwicklung der Tourismusabgabe. Ihrer Meinung nach sollten die Finanzämter die Einhebung der Abgabe übernehmen, und es sollte eine Freigrenze von rund 40 Euro geben, ähnlich wie im Vorarlberger Modell. Außerdem sollte die veraltete Beitragsgruppenverordnung neu strukturiert werden, basierend auf der anerkannten und regelmäßig aktualisierten ÖNACE-Klassifikation, und nicht auf einer veralteten Berufsgruppenliste.

Die Wirtschaftskammer wird die geplante Novelle im Detail prüfen und während der Begutachtung erneut auf die Wichtigkeit der geforderten Maßnahmen hinweisen. Thaler betont, dass es sich um eine vertane Chance handelt, die 100 Jahre alte und komplizierte Abgabe in eine moderne Infrastrukturfinanzierung umzuwandeln.

Quelle: In einem Artikel von presse.wirtschaft.tirol ist zu lesen, dass die Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, Barbara Thaler, skeptisch zu den heute vorgestellten Plänen zur Novellierung der Tourismusfinanzierung steht. Trotz einiger positiver Ansätze geht die angekündigte Reform laut Thaler nicht weit genug, um den Bedürfnissen der heimischen Wirtschaft gerecht zu werden.

Quelle/Referenz
presse.wirtschaft.tirol

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