Im Wartezimmer der Landespolitik: Tiroler Spitalsärzt:innen warten auf Gehaltsreform
In Tirol gibt es immer noch keine Lösung für das leistungsfeindliche Gehaltssystem der Spitalsärzt:innen. Dieses System benachteiligt insbesondere diejenigen, die in Zeiten des Ärztemangels vermehrt Nachtdienste leisten. Daniel von Langen, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Tiroler Ärztekammer, stellt die Frage, warum der Grundsatz „Leistung muss sich lohnen“ nicht umgesetzt wird.
Stefan Kastner, Präsident der Tiroler Ärztekammer, kritisiert die fortwährende Verzögerungstaktik der Landespolitik bei der dringend notwendigen Gehaltsreform. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie der Steiermark oder dem Burgenland, die bereits vor einem Jahr die Gehälter ihrer Ärzt:innen deutlich angehoben haben, hinkt Tirol hinterher und verliert sich in endlosen Evaluierungen. Die Bezirke haben bereits begonnen, eigenständige Lösungen zu entwickeln, da sie das Vertrauen in die Landespolitik verloren haben.
Vor einem Jahr versprach Landesrätin Hagele eine rasche Evaluierung der Gehaltssituation, um Verbesserungen zu erreichen. Doch nun scheint die Verzögerung ihren Höhepunkt erreicht zu haben, da die Evaluierung der Ärzte- und Pflegegehälter erst im Herbst abgeschlossen sein soll. Diese vage Zeitangabe trägt nur zur Unsicherheit und Frustration der Betroffenen bei. Die Verzögerungen haben auch direkte Auswirkungen auf die Patientenversorgung, da monatlich etwa 1000 Operationen aufgrund personeller Engpässe nicht durchgeführt werden können.
Klaus Kapelari, Vizepräsident der Tiroler Ärztekammer, warnt, dass Tirols Krankenhäuser zunehmend unattraktiv für junge Ärzt:innen werden. Bereits jetzt bleiben Ausbildungsplätze in Mangelbereichen unbesetzt. Dies ist angesichts des wachsenden Ärztemangels besorgniserregend und könnte die zukünftige Patientenversorgung gefährden.
Die Ärztekammer für Tirol fordert daher rasche und konstruktive Gespräche, um bis Januar 2025 ein wettbewerbsfähiges Gehaltssystem für die Spitalsärzt:innen in Tirol zu etablieren.
Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen.
