Die Tiroler Landesregierung sieht sich scharfer Kritik von MTD-Austria ausgesetzt, dem Dachverband für sieben Gesundheitsberufe. Diese Missachtung betrifft insbesondere Biomedizinischen Analytiker:innen, Diätolog:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Orthoptist:innen, Physiotherapeut:innen und Radiologietechnolog:innen. Constance Schlegl, die interimistische Präsidentin von MTD-Austria, bezeichnete die Taten als symptomatisch für die mangelnde Wertschätzung, die den MTD-Berufen entgegengebracht wird, obwohl sie maßgeblich zur Patientenversorgung in Tirol beitragen. In einem ungenauen Gehaltsvergleich wurden diese Berufsgruppen in einer Präsentation von sieben Maßnahmen zur Aufwertung der Gesundheitsberufe nicht erwähnt, was für Enttäuschung sorgt. Schlegl betont: „Die Unterschiede in der Ausbildung und Qualifikation machen einen direkten Gehaltsvergleich unzulässig.“
Forderungen an die Tiroler Landesregierung
MTD-Austria fordert eine Neubewertung der MTD-Berufen unter Berücksichtigung ihrer akademischen Qualifikation sowie ein leistungsorientiertes Gehalts- und Zulagensystem. Zudem wird die Entwicklung attraktiver Karrieremodelle gefordert, um qualifizierte Fachkräfte in Tirol zu halten. „Denn die Konsequenzen der systematischen Benachteiligung sind bereits spürbar“, warnt Schlegl und verweist auf die Abwanderung von Fachkräften in andere Bundesländer mit besseren Bedingungen. Ein offizielles Schreiben mit den Forderungen wurde bereits an die Tiroler Landesregierung übermittelt.
Darüber hinaus informiert das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz über die Ausbildung und die berufsrechtlichen Modalitäten für Psychotherapeut:innen, die im Gesunheitswesen eine eigenständige Rolle spielen. Die Ausbildung gliedert sich in ein psychotherapeutisches Propädeutikum und ein Fachspezifikum und wird durch das neue Psychotherapiegesetz (PThG 2024), das am 01.01.2025 in Kraft tritt, geregelt. Eine kooperierte Vorgehensweise zwischen den Berufsgruppen könnte zur Stärkung der Position der MTD-Berufe in der Tiroler Gesundheitspolitik beitragen.
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