Tirol

Tiroler Gemüsebauern fordern faire Arbeitsbedingungen und Unterstützung

Probleme im Gemüseanbau: Warum die Tiroler Bauern am Limit sind

Der Wahlkampf in Tirol hat begonnen, und zahlreiche Organisationen nutzen die Gelegenheit, um auf drängende Probleme aufmerksam zu machen. Auch die Tiroler Gemüsebauern stehen vor Herausforderungen, die sie in den Fokus der politischen Entscheidungsträger und der Öffentlichkeit rücken möchten.

Gemüsebauern in Tirol bewirtschaften jährlich etwa 1.200 Hektar für den Anbau von über 70 verschiedenen Gemüsesorten. Mit einer Gesamtproduktion von mehr als 30.000 Tonnen Gemüse pro Jahr erreichen sie einen Selbstversorgungsgrad von etwa 50 %. Von Artischocken bis Zwiebeln: Die Vielfalt an Gemüsesorten ist beeindruckend.

Eine der zentralen Herausforderungen für die Gemüsebauern in Tirol ist die starke Konkurrenz auf dem europäischen Markt. Aufgrund unterschiedlicher Rahmen- und Produktionsbedingungen innerhalb der EU sehen sie sich im ständigen Wettbewerb mit Produzenten aus verschiedenen Ländern. Dies führt zu ungleichen Bedingungen und erschwert es den Tiroler Bauern, sich gegen ausländische Konkurrenten durchzusetzen.

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Ein besonders gravierendes Problem sind die Personalkosten. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass die Tiroler Gemüsebauern rund 50 % höhere Personalkosten im Vergleich zu deutschen Produzenten haben. Dies führt dazu, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Glück in Deutschland suchen, wo sie trotz niedrigerer Lohnkosten einen höheren Nettolohn erhalten.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus fehlenden Förderungen für die Tiroler Obst- und Gemüsebauern. Während in anderen österreichischen Bundesländern Investitionen in die regionale Versorgung gefördert werden, lehnt die Tiroler Landesregierung entsprechende finanzielle Unterstützung ab. Diese Haltung führt dazu, dass die Tiroler Bauern von dringend benötigten Geldern aus EU- und Bundesmitteln ausgeschlossen werden.

Auch die uneinheitlichen Pflanzenschutzverordnungen innerhalb der EU stellen ein Problem dar. Während in Österreich bestimmte Schutzmittel reguliert sind, können Produkte aus anderen Mitgliedsländern, die mit diesen verbotenen Mitteln behandelt wurden, ungehindert auf dem österreichischen Markt verkauft werden.

Die Gemüsebauern fordern daher eine Angleichung der Umwelt- und Produktionsstandards innerhalb der EU, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Zudem machen sie auf die Notwendigkeit von Gewächshäusern aufmerksam, um die begrenzten Anbauflächen effizient zu nutzen und die regionale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu sichern.

Insgesamt steht fest, dass die Tiroler Gemüsebauern mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert sind, die es dringend anzugehen gilt, um die Zukunft der regionalen Gemüseproduktion nachhaltig zu sichern.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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