Tirol

Tiroler Betriebe kämpfen mit Arbeitskosten, Fachkräftemangel und Bürokratie: Wirtschaftskammer und Land Tirol setzen auf gemeinsame Maßnahmen zur Standortstärkung

Im Rahmen des 2. Tiroler Konjunkturgipfels haben sich die Wirtschaftskammer (WK) Tirol und das Land Tirol zusammengeschlossen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Dabei wurden wesentliche Themen wie Arbeitskosten, Fachkräftemangel, Energiepreise und Bürokratie diskutiert. Die Diskussion basierte auf den aktuellen Ergebnissen des Top Tirol Konjunkturbarometers, das halbjährlich von der WK Tirol erhoben wird.

Die Ergebnisse des Konjunkturbarometers zeigen ein gemischtes Bild. Im Vergleich zum Konjunkturtiefpunkt Ende 2023 hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Für eine Entwarnung ist es jedoch noch zu früh, da nicht alle Branchen diesen Aufwind spüren. Besonders die Industrie, die Bauwirtschaft und die Verkehrswirtschaft leiden unter einer ausgeprägten Nachfrageschwäche. Die WK-Präsidentin Barbara Thaler äußerte ihre Besorgnis über die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Tirol und betonte, dass sich die Rezepte der Vergangenheit nicht mehr bewähren.

Die Präsidentin fordert daher dringende Gegenmaßnahmen in drei zentralen Bereichen. Erstens sollten die Arbeitskosten gesenkt werden, da diese in den letzten drei Jahren um 20% gestiegen sind. Zweitens sollte die Bürokratie reduziert werden, da Unternehmen derzeit durchschnittlich neun Stunden pro Woche mit bürokratischen Aufgaben beschäftigt sind. Effiziente Regulierungen sind erforderlich, um einen unternehmerfreundlichen Rechtsrahmen zu schaffen. Und drittens sollte es mehr Anreize für Leistungen am Arbeitsmarkt geben, um Vollzeitarbeit attraktiver zu machen und überstunden zu belohnen.

Der Landeshauptmann Anton Mattle unterstützt die Forderungen der Wirtschaftskammerpräsidentin und betont die Bedeutung von Leistungsanreizen. Er möchte eine ernsthafte Debatte darüber führen, wie man zu einer erfolgreichen Leistungsgesellschaft zurückkehren kann. Der Wirtschaftslandesrat Mario Gerber sieht in den Ergebnissen des Konjunkturbarometers eine Orientierung für wichtige Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Tiroler Wirtschaft. Er betonte die Notwendigkeit von Leistungsanreizen am Arbeitsmarkt, um mehr Arbeitskräfte zu gewinnen und den Wirtschaftsstandort zu stärken.

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Die Unternehmen in Tirol sehen die größten Belastungen durch die stark gestiegenen Arbeitskosten, den Fachkräftemangel und die hohen Energiepreise. Diese Faktoren beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Die Unternehmen fordern daher wirtschaftspolitische Maßnahmen wie die Senkung der Lohnnebenkosten, Vereinfachungen in der Verwaltung und die Sicherung wettbewerbsfähiger Energiepreise.

Die Diskussion auf dem Konjunkturgipfel hat gezeigt, dass es drängende Herausforderungen für die Tiroler Betriebe gibt. Es besteht ein starker Konsens darüber, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und die Belastungen für die Unternehmen zu reduzieren.

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