In Tirol sollen Tierärzte vermehrt im Land gehalten werden, was durch eine Novelle des Universitätsgesetzes ermöglicht wird. Die Veterinärmedizinische Universität Wien bietet Studienplätze an, die Tirol finanziert. Anwärter erhalten bei finanzierten Ausbildungsverträgen ein Stipendium von 1.000 Euro monatlich und verpflichten sich, für mindestens fünf Jahre in Tirol im öffentlichen Bereich zu arbeiten. Dieses Modell soll zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit beitragen und eine ausreichende Versorgung für die kleinstrukturierte Landwirtschaft gewährleisten.
Tirol wird vorerst als Vorreiter in der Nutzung dieser Möglichkeit angesehen, jedoch könnten auch andere Bundesländer dem Beispiel folgen. Der Bedarf an Tierärzten ist vor allem im ländlichen Raum vorhanden, da viele Tiroler Amtstierärzte in den nächsten Jahren in Pension gehen werden. So sind beispielsweise 40 Prozent der niedergelassenen Tierärzte im Alter zwischen 56 und 65 Jahren.
Die Maßnahme zur Ausbildung und Bindung von Tierärzten wird als lange überfällig angesehen, um den Bedarf an tierärztlicher Versorgung zu decken. In Österreich gibt es eine gute veterinärmedizinische Versorgung, jedoch besteht ein Verteilungsproblem. Während 73 Prozent der Tierärzte im Heimtierbereich tätig sind, sind nur 13 Prozent im Bereich Groß- und Nutztiere tätig.
Die Schaffung dieser Maßnahme wird als notwendig angesehen, um sicherzustellen, dass die jüngsten Landwirte in Österreich optimistisch in die Zukunft blicken können. Eine ausreichende tierärztliche Versorgung ist entscheidend für den Erhalt der Tierhaltung. Die verstärkte Ausbildung und Bindung von Tierärzten wird daher als entscheidender Schritt angesehen, um die Bedürfnisse in der veterinärmedizinischen Versorgung in Tirol und darüber hinaus zu decken.