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In einer dramatischen Wende für die Gastronomie in Tirol steht der Leiter eines Gasthauses in Innsbruck wegen massiver Spielsucht vor Gericht. Der 55-jährige Mann, der in Kitzbühel lebt, bekennt sich schuldig, mehr als 100.000 Euro veruntreut zu haben, um seine Wettleidenschaft zu finanzieren. Um an Geld zu kommen, verkaufte er unter anderem Kaviar aus dem Restaurant und veruntreute Anzahlungen von Kunden, die auf seinem Privatkonto landeten. Der Vorfall führte zur Schließung des Lokals, als der Geschäftsführer seine Spielsucht und die damit verbundenen Verluste nicht mehr verbergen konnte. „Ich war ein Trottel“, erklärte der Angeklagte und gestand, dass er bis zu 30.000 Euro monatlich in Sportwetten investierte, wie die Krone berichtet. Die Richterin gewährte ihm eine letzte Chance mit einem Urteil von 18 Monaten bedingter Haft.
Währenddessen ist die Gastronomie auch in Linz von schlechten Nachrichten betroffen. Manu Binder, Betreiber der DOMBar im Hotel am Dom, hat ein Konkursverfahren beantragt. Die Insolvenz ist vor allem auf eine Erkrankung des Inhabers zurückzuführen, die eine weitere Geschäftsführung unmöglich machte. Zudem konnte kein Nachfolger gefunden werden, und gestiegene Betriebskosten sowie ein verändertes Konsumverhalten nach der Corona-Pandemie trugen zum finanziellen Ruin bei. Laut einer Gläubigerliste sind 22 Gläubiger betroffen, mit Verbindlichkeiten in Höhe von 76.000 Euro und einem freien Vermögen von lediglich 40.000 Euro. Der renommierte Schuldnervertreter Wilhelm Deutschmann erklärt, dass das Unternehmen nicht kaputt sei und eine Übernahme wünschenswert wäre, so der Kurier.
Die aktuelle Lage zeigt, wie dramatisch die Auswirkungen der Spielsucht und der wirtschaftlichen Herausforderungen auf die Gastronomie sein können. Während ein Geschäftsführer für seine Taten vor Gericht steht, muss ein anderer Betrieb aufgrund gesundheitlicher Gründe und finanzieller Probleme schließen. Beide Fälle verdeutlichen die fragilen Strukturen in der Gastronomie, die durch persönliche und wirtschaftliche Krisen ins Wanken geraten können.
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