Das Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm sorgt für Streit zwischen dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV), dem Deutschen Alpenverein (DAV) und der Landesregierung. Die alte Verordnung läuft Ende 2024 aus, und die anstehenden Pläne könnten umfangreiche Neuerungen in Tirol mit sich bringen. ÖAV und DAV kritisieren die geplanten Regelungen des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms (TSSP) als zu lax und warnen vor einer möglichen „Erschließungswelle“ in Tirol.
Die Landesregierung wird von den Alpenvereinen beschuldigt, wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Alpen zu stellen. Der ÖAV bezeichnet die im TSSP-Entwurf festgelegten Einschränkungen als irreführend und als Mittel, das Gewissen der Skifahrer*innen zu beruhigen. Mehr als 170.000 Menschen haben eine Petition gegen den geplanten Gletscher-Zusammenschluss Pitztal-Öztal eingereicht, und die Diskussion über den Gletscherschutz in Tirol wird intensiv geführt.
Die Alpenvereine fordern eine Überarbeitung des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms, um feste Endausbaugrenzen festzulegen und den absoluten Gletscherschutz wiederherzustellen. Sie betonen, dass das aktuelle Programm nicht zeitgemäß ist und eine Anpassung dringend erforderlich ist. Der Druck von Naturschützern und Einwohnern vor Ort wächst, und die Debatte über den Ausbau von Skigebieten in Tirol bleibt kontrovers. Der Bürgermeister von Kaunertal beklagt die Einmischung von Naturschützern und betont die lokalen Interessen bei den anstehenden Bauplänen.