Jessica Stubenböck, eine kreative Seele aus Vomp, leuchtet auf, wenn sie über ihre abwechslungsreichen Berufserfahrungen plaudert. Als Grafikerin verbringt sie 38,5 Stunden in der Woche bei ihrem Arbeitgeber und hat parallel dazu den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Trotz der Herausforderungen, die dieser Weg mit sich bringt, ist Jessica fest entschlossen, in beiden Berufen ihr Bestes zu geben.
Wer denkt, dass der berufliche Werdegang einer kreativen Fachkraft stets linear verläuft, der irrt sich gewaltig. Jessica weiß das aus eigener Erfahrung. Nach einem Jahr am BORG in Schwaz entschied sie sich gegen die Schulbank und für eine Lehre als Friseurin, welche sie mit einer positiven Lehrabschlussprüfung abschloss. Dieser Schritt war jedoch nur der Anfang ihrer aufregenden Reise, die sie unter anderem nach Irland, Rumänien und Kanada führte. Diese Auszeiten halfen ihr, ihren Platz im Leben zu finden, während sie mit ihrer Oma durch Spanien reiste und unvergessliche Erinnerungen sammelte.
Der Weg zur Kreativität
Zurück in ihrer Heimat war der Durst nach Neuem unübersehbar. Jessica durchforstete die Liste der Lehrberufe, die ihr von der Wirtschaftskammer angeboten wurde. Schließlich entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Beruf der Medienfachfrau. Die Organisation des Ausbildungsbetriebes war perfekt und ebenso die Berufsschule, in der sie schließlich die Klassenbeste wurde. Ihre Lehrabschlussprüfung war für sie ebenso kein Hindernis.
„Bis heute bin ich in meinem Ausbildungsbetrieb als Grafikerin tätig, und das macht mir viel Freude“, teilt sie mit einem strahlenden Lächeln. Ihre Gedanken, sich unternehmerisch zu entfalten, wurde im August 2022 zur Realität. „Die Wirtschaftskammer Schwaz hat mich bei der Firmengründung hervorragend beraten“, erzählt sie weiter.
Mittlerweile verwirklicht Jessica ihre kreativen Ideen sowohl für Firmenkunden tagsüber als auch für ihre privaten Kunden an Abenden und Wochenenden. Ihr Chef atmet auf, weil es ihm wichtig war, dass ihre Arbeit im Büro nicht leidet. Diese klare Trennung hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen.
Jessica hat ihre eigene Firma gegründet – „Wurzelkreis“, wobei der Name eine tief verwurzelte Verbindung zur Familie symbolisiert. Ihr erstes Produkt, ein Familienkalender, bildet den Kern ihres Angebots. Der Kreislauf von der Papierherstellung bis zur Entsorgung ist für sie ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit.
„Ich liebe es, mit echtem Papier zu arbeiten, trotz der voranschreitenden Digitalisierung“, gesteht Jessica. Ihr Angebot umfasst Wander- und Tourentagebücher sowie einzigartige Kreationen wie die „Gaumenfreu(n)debücher“, wo Freunde bei Einladungen Spaß daran haben, die Rezepte und Erinnerungen daran festzuhalten. Jessica begeistert sich für den Duft und das Gefühl eines frisch gedruckten Buches und möchte, dass ihre Kunden die gleiche Freude daran haben.
Social Media und ihr eigener Onlineshop sind die Brücken, über die sie ihre Kunden erreicht. Vom besonderen Hochzeits- und Geburtstagskarten bis hin zu Aufklebern – alles was man gestalten und bedrucken kann, wird für ihre Klienten Wirklichkeit. Jessica beweist, dass Leidenschaft und Kreativität im Berufsleben Hand in Hand gehen können und ist mit ihrem Tatendrang ein leuchtendes Beispiel für viele Jungunternehmerinnen.