Schwaz

Festliche Buchvorstellung: Hans Pontiller und sein künstlerisches Erbe

Auf Schloss Bruck wurde die spektakuläre Monografie über den Tiroler Künstler Hans Pontiller präsentiert – ein Event, das Kunstliebhaber im ganzen Land begeisterte!

Das kreative Schaffen von Hans Pontiller, einem bedeutenden Tiroler Bildhauer, feiert mit einer neuen Monografie eine bemerkenswerte Renaissance. Diese wurde am Sonntag, 22. September, auf Schloss Bruck der Öffentlichkeit präsentiert und versammelt unter ihren Autoren ein wahres Who is Who der modernen Kunstgeschichte Tirols. Zu den Mitwirkenden zählen unter anderem Gert Ammann, Matthias Böckl und Ursula Marinelli, die alle bedeutende Beiträge zur Kunstszene geleistet haben.

Im Kontext der Präsentation kam es zu einem Rückblick auf Pontillers Schaffen, das bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Bereits 1997 wurde Pontiller in einer umfassenden Retrospektive im Rahmen einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Lienz gewürdigt. Der Bildhauer, der 1887 in Jenbach das Licht der Welt erblickte, entstammt einer einheimischen Familie, die bereits seit dem 17. Jahrhundert in Dölsach nachweisbar ist. Diese Verbindungen zu Osttirol spielen eine zentrale Rolle in der Wahrnehmung seines Werkes.

Pontillers Bildungsweg und Einfluss

Die Anfänge seiner künstlerischen Karriere lassen sich auf seine Lehrjahre bei einem Kunsttischler in Schwaz zurückverfolgen, wo er unter dem Stubaier Bildhauer Ludwig Penz wertvolle Impulse erhielt. Diese prägten nicht nur seine technische Fertigkeit im Umgang mit Materialien wie Stein und Holz, sondern auch seine gestalterische Herangehensweise. Pontiller studierte an der Kunstgewerbeschule in Wien und setzte seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste fort, wo er 1919 sein Diplom erlangte.

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Von 1929 bis 1952 unterrichtete er an der Bundesgewerbeschule Innsbruck und gab dort nicht nur handwerkliche Fähigkeiten weiter, sondern auch die „individuelle Erziehung und die Hinführung zur beseelten Form“, wie es Otto v. Lutterotti formulierte. Viele seiner Schüler, wie Oswald Oberhuber und Gottfried Fuetsch, wurden durch seine Methodik inspiriert und prägten später ebenfalls die Kunstszene in Osttirol.

Das Werk und seine vielseitigen Ausdrucksformen

Pontillers künstlerisches Schaffen erstreckt sich über bedeutende gesellschaftliche und politische Umbrüche, beginnend bei der Ersten Republik bis hin zu den Nachkriegsjahren. Sein Umgang mit den Materialien ist besonders bemerkenswert: Er arbeitete mit Stein, Bronze, Holz und Terracotta und entblößte damit die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders seine Bildnisbüsten zeugen von seiner Fähigkeit, den Charakter der Porträtierten einzufangen, was sich in der Spätphase seiner Arbeit in einer besonderen Wandlungsfähigkeit niederschlägt.

Ein zentrales Thema in Pontillers Spätwerk ist die Figur, die im sakralen Kontext eine hohe Bedeutung erlangt. Seine Arbeiten reflektieren nicht nur die zeichnerische Kunst, sondern auch die mystischen Qualitäten früherer Epochen. In den 1950er Jahren integrierte er eine neue Farbigkeit in seine Werke, die eine Verbindung zu denjenigen der mittelalterlichen Kunst sucht und die Plastizität der Figuren mit einer malerischen Abstraktion kontrastiert.

Ursula Marinelli hebt in ihrem Beitrag hervor, dass Pontillers Einsatz farblich gefassten Holzes eine besondere Bedeutung zukommt. Im Unterschied zu Ton oder Gips verzeiht Holz weniger Fehler, eignet sich jedoch zur Darstellung eines Mittels zwischen Skulptur und Plastik. Diese vielschichtige Herangehensweise an das Werk Pontillers wird in der neuen Monografie eindrucksvoll beleuchtet, und es wird deutlich, dass die Leser nach der Lektüre den Unterschied zwischen Skulptur und Plastik nicht nur theoretisch, sondern auch emotional wahrnehmen werden. Für Kunstinteressierte stellt sich diese Publikation als wertvolle Quelle dar, um in das künstlerische Erbe Hans Pontillers einzutauchen, das die Tiroler Kunstgeschichte nachhaltig geprägt hat.

Besonderes Augenmerk verdient die didaktische Ausrichtung des Buches, für die Roland Pollo verantwortlich zeichnet. Seine Worte betonen den gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrag, den Pontiller als Lehrer und Künstler über viele Jahre hinweg erfüllt hat. Die Betrachtung seiner Werke lädt dazu ein, sich intensiver mit den Feinheiten der Kunst auseinanderzusetzen, was erneut auf die Relevanz der neuen Monografie hinweist.

Für weitere Informationen über Pontillers beeindruckendes künstlerisches Schaffen und die Bedeutung seiner Werke, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.dolomitenstadt.at.

Quelle/Referenz
dolomitenstadt.at

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