Eine Familie aus Deutschland unternahm eine Wanderung im Tirol und musste schließlich einen Notruf absetzen, der zu einer neunstündigen Rettungsaktion führte. Die vierköpfige Familie aus dem Schwarzwald und ein Mann aus Freiburg hatten den Kaiserschützensteig am Wilden Kaiser bei Kufstein im Internet entdeckt, aber die Route stellte sich als deutlich zu schwierig heraus.
Der Kaiserschützensteig ist bekannt für seine Länge und Schwierigkeit, mit vielen ungesicherten Kletterpassagen im ersten und zweiten Schwierigkeitsgrad. Obwohl die Gruppe sich für diese Tour entschieden hatte, überschätzten sie ihre Fähigkeiten deutlich. Nachdem sie es nicht schafften, sogar dreihundert Höhenmeter in vier Stunden zu überwinden, erkannten sie, dass sie nicht weiterkommen konnten und setzten einen Notruf ab.
Die Bergrettung Kufstein schickte zuerst einen Rettungshubschrauber los, musste diesen jedoch aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen wieder umkehren. Schließlich machten sich 13 Bergretterinnen und Bergretter zu Fuß auf den Weg zum Einstieg des Kaiserschützensteigs.
Nach zwei Stunden erreichten sie die erschöpfte Wandergruppe und konnten sie gegen 20 Uhr mit Müsliriegeln und anderen Snacks stärken. Die Gruppe wurde dann gesichert zum Ausstieg des Kaiserschützensteigs geleitet, bevor sie den restlichen Fußmarsch zum Hans-Berger-Haus zurücklegen mussten. Dort wurden sie von der Hüttenwirtin versorgt.
Die Familie vertraute blind auf die Route im Internet, was die Bergungskräfte als riskant bezeichneten. Der Leiter der Bergrettung Kufstein empfahl, sich lieber einen Bergführer zu nehmen, der die Tour besser einschätzen könne. Der Klettersteig wurde von der Gruppe klar unterschätzt, insbesondere der Abstieg.
Solche Rettungseinsätze kommen häufiger vor, da viele unerfahrene Bergsteigerinnen und Bergsteiger allein auf Tourentipps aus dem Internet vertrauen. Die Familie wurde nach ihrer Rettung als erschöpft und leicht unterkühlt, aber unverletzt, beschrieben. Die Bergrettung brachte sie sicher in ihre Unterkunft zurück.
Es ist wichtig zu betonen, dass beim Wandern in den Bergen eine angemessene Vorbereitung und Einschätzung der eigenen Fähigkeiten unerlässlich sind, um solche riskanten Situationen zu vermeiden.