Im Südtiroler Gadertal sorgt derzeit eine große Schlammlawine für Evakuierungen in der Ortschaft Campill. Ursprünglich durch einen Murenabgang beim Seresbach ausgelöst, haben sich Geröll- und Steinmassen in Bewegung gesetzt und bereits 56 Wohnhäuser evakuiert.
Lageänderung und Evakuierungen
Durch die enormen Ausmaße der Schlammlawine, wurden sogar Scheunen mitgerissen. Trotz der unermüdlichen Arbeit der Einsatzkräfte und der Wildbachverbauung wurde die Situation in der Nacht auf Dienstag zunehmend kritisch. Insgesamt mussten 146 Bewohnerinnen und Bewohner aus Campill ihre Häuser verlassen und die Nacht an anderen Orten verbringen.
Einsatz der Behörden und Beurteilung der Lage
Erst am Dienstagmorgen konnte die Lage etwas stabilisiert werden, wie die Landesgeologen berichteten. Die Wildbachverbauung war die ganze Nacht hindurch aktiv, um mit Baggern und Lastwagen entgegenzuwirken. Am Vormittag wurde die Lage durch einen Erkundungsflug überprüft und am Mittag soll in Anwesenheit von Landeshauptmann Arno Kompatscher entschieden werden, ob die Evakuierungen ganz oder teilweise aufgehoben werden können.
Diese enorme Schlammlawine entstand infolge der vorangegangenen langanhaltenden Regenfälle der vergangenen Wochen. Was als Mure im Seresbach begann, entwickelte sich zu einer bedrohlichen Schlammlawine, die die Bewohner in Campill in Gefahr brachte.