In der Naturparkregion Reutte sorgt eine geplante Bodenaushubdeponie am Katzenberg für große Besorgnis. Der Tourismusverband hat sich offen gegen diese Pläne ausgesprochen und bringt damit die Sorgen der Anwohner und den Einfluss auf die Region zur Sprache. Die Entscheidungsträger des Verbandes, zu denen Obmann Hermann Ruepp sowie die Vorstandsmitglieder Thomas Ruepp und Markus Saletz gehören, äußern sich vehement zu den möglichen negativen Konsequenzen der Deponie.
In einer offiziellen Stellungnahme warnt der Tourismusverband vor einer Vielzahl von Problemen, die mit der Deponie verbunden sind. Geplant ist die Lagerung von Materialien – konkret bis zu 25.000 m³ pro Jahr, was auf eine Gesamtkapazität von bis zu 142.000 m³ über einen Zeitraum von zehn Jahren hinausläuft. Diese Dimensionen scheinen die Belastungen für die Region massiv zu erhöhen.
Gravierende Auswirkungen auf die Umwelt
Die Betriebsfläche der vorgeschlagenen Deponie würde etwa 25.090 m² umfassen, was auch die dauerhafte Rodung von rund 3.214 m² Waldfläche zur Folge hätte. Der Tourismusverband bringt verständliche Bedenken hervor, die durch die erwartete Zunahme an Lkw-Fahrten, bis zu 110 pro Tag, weiter genährt werden. Diese Frequentierung könnte nicht nur die Verkehrsbelastung erhöhen, sondern auch gesundheitsschädlichen Staub und Lärm in die Umgebung bringen, was vor allem Anwohner sowie Erholungssuchende stark beeinträchtigen würde.
Ein weiterer Gesichtspunkt, der in der Stellungnahme des Verbandes hervorgehoben wird, ist der potenzielle Verlust der Lebensqualität in der Region. Die geplante Deponie könnte auch gravierende Auswirkungen auf das Naherholungsgebiet Sintwag, das Bezirkskrankenhaus und das Seniorenheim Haus Ehrenberg haben. Die Sorge um Staub- und Lärmbelastung, die gesundheitliche Gefahren darstellen, sind ernstzunehmende Punkte.
Zusätzlich wird betont, dass das landschaftliche Bild, das für den Tourismus essentiell ist, durch eine solche Deponie erheblich verschandelt werden würde. Kulturelle Attraktionen wie das Burgenensemble Ehrenberg und die Alpentherme Ehrenberg ziehen sowohl Gäste als auch Einheimische in die Region und sind für die wirtschaftliche Stabilität entscheidend.
Um das geplante Vorhaben zu verhindern, hat der Tourismusverband seine Unterstützung für eine parteiunabhängige Bürgerbewegung, die sich gegen die Deponie wehrt, erklärt. Laut der Bürgerbewegung sei die Deponie nicht nur unnötig, sondern schädlich für die Region und ihre Bewohner. In Anbetracht der naheliegenden Deponie, die erst im Dezember 2023 um mehrere hunderttausend Kubikmeter erweitert wurde, wird der Bau einer weiteren Deponie als nicht gerechtfertigt angesehen.
Diese kritische Haltung wird auch durch den Landesumweltanwalt bestätigt, der die Ansicht vertritt, dass die bereits bestehenden Kapazitäten mehr als ausreichend sind. Mit dieser starken Stellungnahme zeigt der Tourismusverband, dass der Schutz der Natur- und Kulturlandschaft sowie die Sicherstellung der Lebensqualität und der wirtschaftlichen Gesundheit der Region höchste Priorität haben sollten.
Für die interessierte Öffentlichkeit stehen auf der Webseite www.meinbezirk.at weitere Informationen zur Verfügung, die die Entwicklung im Bezirk Reutte betreffen.