Im kleinen Ort Stanzach hat die Trinkwasserversorgung eine entscheidende Wende genommen. Nach einer besorgniserregenden Episode im vergangenen Sommer, als Kolibakterien im Trinkwasser nachgewiesen wurden, stehen nun umfassende Modernisierungsmaßnahmen kurz vor dem Abschluss. Bürgermeister Hanspeter Außerhofer betont: „Das Stanzacher Trinkwasser ist seit Monaten wieder ein hervorragendes Lebensmittel.“ Doch um die Qualität langfristig zu garantieren, ist eine umfassende Überarbeitung der Wasserversorgungsanlage erforderlich.
Im Sommer letzten Jahres geriet die Gemeinde in Aufruhr, als im Rahmen von routinemäßigen Untersuchungen Kolibakterien im Wasser festgestellt wurden. Diese Mikroben sind ein Zeichen für eine mögliche Verunreinigung und können gesundheitsgefährdend sein. Umgehend wurde die Maßnahme des Abkochens des Wassers angeordnet, bis schließlich die Wasserqualität wiederhergestellt werden konnte. Dennoch bestand die Verpflichtung, verbesserte Maßnahmen zur künftigen Sicherstellung der Wasserqualität zu implementieren.
Experimentierfreudigkeit bei der Wasseraufbereitung
Eine mögliche Lösung hätte darin bestehen können, das Trinkwasser mit Chlor zu behandeln. Diese Methode wird jedoch kategorisch abgelehnt, was Bürgermeister Außerhofer erkärt: „Chlor ist ein No-Go!“ Vielmehr wird in den kommenden Wochen an einem neuen Projekt gearbeitet, das nicht nur eine Erweiterung des Speicherbeckens umfasst, sondern auch die Installation einer modernen UV-Anlage. Diese UV-Anlage hat den entscheidenden Vorteil, dass sie potenzielle Keime abtöten kann, und ist für die Gemeinde von großer Bedeutung.
Das Projekt schlummert mit einem Budget von rund 400.000 Euro und beinhaltet zusätzlich umfassende Modernisierungsmaßnahmen zur Steuerung der Wasserqualität. Stanzach erhält durch den Neubau des Speicherbeckens nicht nur zusätzliche Kapazitäten, sondern auch die Möglichkeit, dass sich jegliche Verunreinigungen durch Beruhigung des Wassers am Boden absetzen können. „Bald haben wir eine Top-Trinkwasseranlage“, gibt Außerhofer optimistisch zu Protokoll und lässt damit die Zukunft der Trinkwasserversorgung in einem positiven Licht erscheinen.
Herausforderungen durch natürliche Gegebenheiten
Ein nicht unerheblicher Faktor für die Verunreinigung ist der sehr durchlässige Untergrund in der Nähe der Quellfassung. Es ist bekannt, dass bei Starkregenfällen Oberflächenwasser schnell in den Boden einsickert, was zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität führen kann. Die genaue Ursache für die Kontamination im letzten Jahr bleibt bis dato ungeklärt, es steht jedoch fest, dass tierische Fäkalien eine Rolle spielten.
Die erheblichen Anstrengungen der Gemeinde Stanzach werden von den Gemeinderatsmitgliedern unterstützt, was sich auch in der einstimmigen Zustimmung zur Umsetzung des Projekts zeigt. Für die Bevölkerung ist dies zweifellos ein positives Signal, das Vertrauen in die Wasserversorgung der Gemeinde zurückgewinnt.
Bald sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – Ende Oktober oder spätestens Anfang November werden die neuen Anlagen in Betrieb genommen. Damit ist Stanzach auf einem guten Weg, um die Trinkwasserqualität nachhaltig zu sichern und die Herausforderungen, die die Natur und die Infrastruktur mit sich bringen, erfolgreich zu meistern.