In den letzten Wochen hat die Initiative „Lebensraum Gurgltal Außerfern Mieminger Plateau“ verstärkt gegen den geplanten Ausbau des Fernpasses mobil gemacht. Insbesondere die drohenden negativen Auswirkungen auf die Region beunruhigen die Anwohner. Die Befürchtungen beziehen sich vor allem auf eine mögliche Aufhebung des bestehenden 7,5 Tonnen-Limits für Lkw. Ein solches Vorhaben würde den Lkw-Verkehr im Außerfern erheblich erhöhen und könnte bestehende Verkehrsprobleme verschärfen.
Bereits an den Wochenenden, wenn in den Ferien vermehrt Reisende unterwegs sind, zeigt sich ein Anstieg des Ausweichverkehrs über das Hahntennjoch sowie durch das untere Lechtal und das Tannheimer Tal. Dies betrifft nicht nur die unmittelbaren Verkehrswege, sondern im Prinzip die gesamte Region Außerfern, mit Ausnahme des oberen Lechtals.
Die Rolle der Landesregierung
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die geplante Einführung einer Maut über den Fernpass, die zur Finanzierung einer zweiten Tunnelröhre in Lermoos dienen soll. Während dieser Ausbau von vielen als notwendig erachtet wird, bleibt die Frage, ob die zugesagten Regionalgutscheine für die Einheimischen tatsächlich Realität werden. Zuvor hatte die Bevölkerung laut über verschiedene Modelle für eine faire Mautnachbesetzung diskutiert, doch durch die diversen politischen und administrativen Ungewissheiten droht der Verlust von finanziellen Rückflüssen für die Einwohner.
Die Kritik richtet sich zudem gegen die Herangehensweise der Landesregierung, die sich hinter Gutachten von Rechtsexperten versteckt und die tatsächlichen Entscheidungen nicht selbst trifft. Letztendlich hängen diese von Höchstrichtern der Europäischen Union ab, und nicht von den lokal beauftragten Gutachtern. Dies führt zu einem Gefühl der Unsicherheit bei den Bewohnern, die sich um ihre wirtschaftliche Zukunft Sorgen machen.
Gesundheit und Lebensqualität in Gefahr
Wie Hans Dreier aus Weißenbach in seinem Appell darlegt, ist die Sorge um die Gesundheit der Bürger und die Lebensqualität im großen Stil ein entscheidendes Thema. Die Rede ist von einer Lkw-Transitroute, die als Entlastung für die Brennerroute angesehen wird, was jedoch zur Zerstörung des regionalen Lebensraums führen könnte. „Wir müssen für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder kämpfen“, betont Dreier und ruft andere zur Unterstützung seiner Initiative auf.
Die Herausforderungen, die mit dem Fernpass-Ausbau verbunden sind, stehen somit nicht nur für die aktuelle Generation auf dem Prüfstand, sondern betreffen auch die kommenden. Der Aufruf zur Solidarität und aktiven Teilnahme an dieser Bürgerbewegung ist klar, eine Betonung, die viele Anwohner teilen. Die Diskussion über die Maut, den Verkehrsfluss und die geplanten baulichen Veränderungen wird in den nächsten Monaten weiterhin im Fokus stehen, und es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die Anliegen der Bevölkerung reagieren.
Die Stimmen der Anwohner sind laut, und die Initiative scheint an Dynamik zu gewinnen. Dies könnte möglicherweise einen Wendepunkt in der Diskussion markieren, ob und wie der Fernpass konkret ausgebaut wird, und welche Faktoren dabei tatsächlich Berücksichtigung finden werden.