Die geplante Errichtung einer Bodenaushubdeponie am Katzenberg sorgt für massive Besorgnis unter den Reuttener Bürgern. In mehreren Aktionen gelang es der Bürgerbewegung „NEIN zur Deponie Katzenberg“, über 3000 Unterschriften gegen das Vorhaben zu sammeln. Trotz dieses beeindruckenden Engagements haben die Politiker im Petitionsausschuss des Landes die Angelegenheit nicht ausreichend berücksichtigt.
„Wir sind fassungslos“, äußerte sich ein Sprecher der Bürgerbewegung, der die Frustration über die Missachtung der Bedenken der Bürger deutlich machte. Bei zahlreichen Hausbesuchen und Informationsständen wurde versucht, die Menschen über die möglichen negativen Auswirkungen auf Lärm, Staub und Verkehr aufzuklären. Laut GR. Robert Pacher könnte das Material aus dem gesamten Bezirk stammen, was die Anwohner zusätzlich besorgt.
Widerspruch zur geplanten Deponie
Für die Bürgerinitiative besteht kein grundsätzlicher Widerstand gegen Bauschuttdeponien, jedoch sollte der Standort sorgfältig ausgewählt werden. Der Bürgermeister von Reutte, Günter Salchner, und andere Mitglieder der Bürgerbewegung betonten, dass die Forderungen unabhängig von politischen Zugehörigkeiten formuliert wurden. Margit Dablander, eine der Führungsfiguren der Bewegung, wies darauf hin, dass die Bürger sich nicht nur als Repräsentanten einer politischen Agenda betrachten, sondern als besorgte Bürger, die ein berechtigtes Anliegen haben.
Die Anzahl der derzeit im Bezirk Reutte bestehenden Deponien ist bereits hoch, mit insgesamt 23 Standorten, von denen die größte in Breitenwang liegt. Dablander kritisierte, dass diese Deponie nur einer einzigen Firma gehört und plädiert für eine gerechte und transparente Handhabung der Deponiestandorte.
Offizielle Reaktionen und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die Landesregierung hat zur Petition Stellung genommen, dabei wurde klargestellt, dass die Anfrage bereits an Landesrat René Zumtobel zur weiteren Prüfung übergeben wurde. Eine umfassende Beurteilung, die auch die möglichen gesundheitlichen und umwelttechnischen Bedenken, die in der Petition angesprochen wurden, einbezieht, ist notwendig. Die Anwohner fürchten nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um ihre Lebensqualität aufgrund potenzieller Lärmbelästigungen und anderer Störungen.
Nach den geltenden Vorschriften muss eine Vielzahl von Aspekten durch die zuständigen Behörden geprüft werden, bevor eine Genehmigung für die neue Deponie erteilt werden kann. Detaillierte Gutachten und fachliche Einschätzungen werden herangezogen, um alle rechtlichen Vorgaben umfassend zu berücksichtigen.
Das Land Tirol hat bereits signalisiert, dass eine generelle Bedarfsprüfung für Deponien gesetzlich nicht auf Landesebene verankert werden kann, da dies in den Bundesgesetzesrahmen fällt. Solche gesetzlichen Regelungen sind unter dem Abfallwirtschaftsgesetz 2002 geregelt, dessen Änderungen den Kompetenzen des Bundesministers für Klimaschutz unterliegen. Dies lässt die Bürgerbewegung skeptisch, ob ihre Anliegen in den offiziellen Verfahren Gehör finden werden.
Die Bürger in Reutte sind sich einig: Es muss auch in Zukunft eine sorgfältige Planung und Prüfung neuer Deponiestandorte erfolgen, um sicherzustellen, dass die Lebensqualität der Anwohner nicht beeinträchtigt wird. Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen finden Sie auf www.meinbezirk.at.