In Reutte hat am Mittwoch die konkrete Umsetzung eines ambitionierten Modernisierungsprojekts für die lokale Kraftwerksanlage begonnen. Diese Maßnahme setzt nicht nur auf Energieeffizienz, sondern auch auf ökologisch verträgliche Lösungen, was die Bedeutung des Projektes unterstreicht. Landeshauptmann Anton Mattle zeigte sich überaus interessiert und engagiert, ist er doch ein Verfechter der Energiewende und hat ein tiefes Wissen über die Herausforderungen der Energieerzeugung.
Das Projekt trägt den Namen „Strategie Tirol 2050“ und zielt darauf ab, die Abhängigkeit von externen Energiequellen zu verringern. Der Landeshauptmann äußerte sich optimistisch über die geplanten Veränderungen. „Weniger Kraftwerk, mehr Natur, mehr Strom, das gefällt mir“, sagte Mattle und hob hervor, dass die neue Infrastruktur es ermöglichen wird, den Wasserfluss durch Druckrohre statt über große Kanäle zu leiten. Dies führt nicht nur zu weniger Lärmemissionen, sondern soll auch die Menge an erzeugtem Strom um nahezu 25 Prozent erhöhen.
Ein Innovationsschritt in der Energieerzeugung
Die Elektrizitätswerke Reutte haben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 35 bis 40 Millionen Euro ein groß angelegtes Vorhaben ins Leben gerufen. Die Planungs- und Vorbereitungsphase hat bereits sechs Jahre in Anspruch genommen, und für die eigentlichen Bauarbeiten sind zwei weitere Jahre vorgesehen. Dies lässt darauf schließen, dass die Inbetriebnahme des neuen Systems für Mai 2026 vorgesehen ist. Durch die neu installierten Maschinensätze wird die jährliche Stromproduktion auf etwa 15.000 MWh steigen, was für rund 4200 Haushalte ausreicht.
Außerdem ist das Projekt darauf ausgelegt, den CO₂-Ausstoß um etwa 12.850 Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung umweltfreundlicher Energieversorgung, da das Wasser für die Turbinen direkt vom Lech stammen wird. Der Bau eines neuen Einlaufbauwerks sowie zweier Druckrohre mit Durchmessern von 2,6 und 2,8 Metern wird die Effizienz des Kraftwerks steigern und gleichzeitig die natürlichen Flussläufe schonen. Die alten Kanäle, die bisher genutzt wurden, werden durch diese neuen Systeme ersetzt.
Ökologische Verantwortung bei der Umsetzung
Einer der wichtigsten Aspekte dieses Projekts ist der sorgfältige Umgang mit der Natur. So wird maximal 50 Prozent der Wassermenge zur Stromerzeugung abgeleitet, während der Rest im ursprünglichen Lechbett verbleibt. Dies stellt sicher, dass die natürliche Ökologie des Flusses nicht beeinträchtigt wird. Zudem soll das Gebiet an der Grenze zur Tränkesiedlung als Naherholungsgebiet neu gestaltet werden, was zusätzlich zur Lebensqualität in der Region beiträgt.
Die Kriterien für die Berechnung der Volllaststunden des Kraftwerks sind ebenfalls durchdacht. Mit einem Wert von jährlich 6600 Volllaststunden, die aufgrund von Wartungsarbeiten und Hochwasserzyklen optimiert wurden, zeigt das Kraftwerk eine hohe Betriebseffizienz. Dies könnte Reutte zu einem Vorzeigeprojekt in der Anerkennung einer verantwortungsvollen Energiewende machen.
Landeshauptmann Mattle hat schon oft betont, dass solche Projekte entscheidend sind, um die ambitionierten Ziele der Energiewende in Tirol zu erreichen. Angesichts der Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte ist der Schritt zur Modernisierung der Kraftwerksanlage nicht nur notwendig, sondern auch wegweisend für eine nachhaltige und autonome Energiezukunft.