In den frühen Morgenstunden des 28. Juli 2024 wurde im Hotel Föhrenhof in Stanzach eine 47-jährige Urlauberin durch schnelles Handeln und Teamarbeit vor dem Schlimmsten bewahrt. Ein Herz-Kreislauf-Stillstand stellte die Herausforderung dar, die dank einer perfekt funktionierenden Rettungskette gemeistert wurde.
Ein entscheidender Moment der Hilfe
Als die betreffende Frau reglos im Bett lag und um Hilfe gerufen wurde, reagierte die Kellnerin Claudia Schautzgy sofort. Sie war eine der ersten vor Ort, schnell bemerkte sie den Ernst der Lage und handelte umgehend. Ihre Anweisungen an die anwesenden Gäste waren entscheidend: Sie forderte sie auf, Sofortmaßnahmen einzuleiten, einschließlich der Herzdruckmassage, und organisierte den Transport eines Defibrillators aus dem nahegelegenen Gemeindeamt.
Die Rolle der Ersthelfer
Bereits zwei Minuten nach dem Alarm traf Julia Lausecker ein, die als Rettungssanitäterin ebenfalls zur Gruppe der Team Österreich Lebensretter gehört. Kurz darauf folgte Karlheinz Köpfle, ein First Responder aus dem „Unteres Lechtal“. Beide Fachkräfte waren optimal vorbereitet, mit einem umfangreichen Notfallrucksack und einem Defibrillator ausgerüstet. Sie übernahmen die Herzdruckmassage und führten mittels des Laien-Defibrillators einen Schock durch, um den natürlichen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Bedeutung der HERZsicher-Aktion
Diese Rettungsaktion macht die Wichtigkeit der „HERZsicher Außerfern-Initiative“ deutlich, die vom Roten Kreuz in Reutte ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen dieser Initiative bekommt jede Gemeinde einen Defibrillator, der öffentlich zugänglich ist. Zudem werden kostenlose Wiederbelebungstrainings angeboten, die dazu beitragen, dass noch mehr Menschen in der Gemeinschaft sich als Team Österreich Lebensretter qualifizieren können. Diese Trainings sind unverzichtbar für die Aufklärung und Vorbereitung der Bevölkerung auf Notfälle.
Rettung durch Einsatzbereitschaft
Der ärztliche Direktor des BKH Reutte, Prim. Dr. Eugen Ladner, hebt die Unschätzbarkeit der Mitalarmierung von First-Responders und Team Österreich Lebensrettern hervor. Ihre frühe Einmischung kann den entscheidenden Unterschied im Rettungsprozess ausmachen. „Der rasche Einsatz von Defibrillatoren durch Laien ist von großer Bedeutung. Diese Initiative, allen Gemeinden einen Defibrillator zur Verfügung zu stellen, ist sehr zu begrüßen“, so Ladner.
Das Ergebnis der Teamarbeit
Dank des raschen und koordinierten Einsatzes aller Helfer konnte die Patientin ihren Spontankreislauf bereits beim Eintreffen des Rettungswagens zurückgewinnen. Ein solches Ergebnis wäre ohne die schnelle Reaktion der Kellnerin und der Ersthelfer kaum möglich gewesen. Dieses Ereignis zeigt uns, wie wichtig es ist, dass Verwundbare in der Gesellschaft nicht nur rechtzeitig medizinische Hilfe erhalten, sondern dass auch die Bereitstellung von Geräten wie Defibrillatoren durch die Gemeinden einen wertvollen Beitrag leisten kann.
Der Beitrag zur Gemeinschaft
Die Geschehnisse in Stanzach sind ein beispielhaftes Zeugnis für die Bedeutung präventiver Maßnahmen in der Bevölkerung. In einer Zeit, in der digitale Technologien oft im Vordergrund stehen, erinnert uns dieser Vorfall daran, wie essenziell grundlegend medizinische Kenntnisse und die Verfügbarkeit von Notfallgeräten sind. Es ist entscheidend, dass wir uns als Gemeinschaft auf solche Situationen besser vorbereiten und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, um im Ernstfall schnell und effizient handeln zu können.