Im Tannheimer Tal wurde kürzlich beschlossen, die Kurtaxe um einen Euro zu erhöhen, was sie auf künftig 3,5 Euro pro Übernachtung anhebt. Diese Maßnahme wurde bei einer außerordentlichen Versammlung des Tourismusverbandes genehmigt, an der 101 Personen teilnahmen. Von diesen votierten 78 für die Erhöhung, 22 dagegen, während es eine Enthaltung gab. Die Entscheidung tritt ab dem 1. Dezember 2024 in Kraft (für Jungholz ab dem 1. Mai 2025).
Die zusätzlichen Einnahmen aus der Kurtaxe werden vorrangig in Beschneiungsprojekte investiert, um die Schneesicherheit im Tal zu verbessern. Bei rund 900.000 Nächtigungen im Jahr wird die Kurtaxenerhöhung beträchtliche Mehreinnahmen generieren. Während Jungholz die erwirtschafteten zusätzlichen Mittel selbst behalten kann, fließt der Großteil in die Finanzierung neuer Beschneiungsanlagen, die jeweils ungefähr 5,5 Millionen Euro kosten.
Dringender Handlungsbedarf bei der Schneesicherheit
Die Tannheimer Bergbahnen hatten in den letzten Monaten eine Neuorganisation durchlaufen. Der Tourismusverband, der als Gesellschafter involviert ist, trägt einen Großteil der Investitionen, nämlich acht Millionen Euro, während die restliche Summe von den Bergbahnen beigesteuert wird. Walter Barbist, Obmann des Tourismusverbandes, betonte die Dringlichkeit dieser Projekte, da die Schneesicherheit in der Vergangenheit stark gelitten hat. Diese Problematik hat sich negativ auf die touristische Anziehungskraft der Region ausgewirkt, und es müsse dringend gegengesteuert werden.
Der Geschäftsführer der Tannheimer Bergbahnen, Michael Schuster, erläuterte die geplanten Projekte, die sowohl die Anschaffung neuer Schneekanonen als auch die Anlage von Speicherteichen umfassen. Laut Schuster besteht ein erheblicher Investitionsstau, der angegangen werden muss. Diese Maßnahmen fallen unter das Projekt „Garantie Schneesicherheit“, das durch die erhöhten Kurtaxeneinnahmen finanziert werden soll. Es gibt Übereinstimmung darüber, dass trotz eines gewissen unternehmerischen Risikos die Investitionen notwendig sind.
Nach der Präsentation der Projekte hatten die Mitglieder die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Es wurde angefragt, warum der Fokus einzig auf der Beschneiung im Winter liegt, obwohl die Saisonen im Tal auf den ersten Blick gleichgewichtig erscheinen. Dieser Punkt wurde dahingehend erklärt, dass bei einer erfolgreichen Wintersaison auch die nötigen Mittel für weitere Investitionen im Sommer generiert werden können. Der wirtschaftliche Fokus liegt also auf der Wintersaison, um den Cashflow zu sichern.
Im Anschluss an die ausführlichen Erklärungen zur Kurtaxenerhöhung und den Investitionsprojekten stimmten die Anwesenden mehrheitlich für die vorgeschlagene Erhöhung. Der Zeitplan sieht vor, dass die Baumaßnahmen bereits im Frühjahr 2025 gestartet werden sollen, um sicherzustellen, dass ab der Wintersaison 2025/26 eine Schneegarantie im Tannheimer Tal ausgegeben werden kann.
Es bleibt zu erwarten, dass die wichtigsten Ziele erreicht werden, nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Einheimischen, die insbesondere in der Wintersaison von der positiv beeinflussten Schneesituation profitieren dürften. Die Projekte zielen darauf ab, eine neue Qualität des Wintersportangebots im Tannheimer Tal zu schaffen und die Region als attraktives Reiseziel langfristig zu sichern. Weitere Informationen über die Entwicklungen und Neuigkeiten aus dem Bezirk Reutte finden sich hier.